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Niedlicher Kletterkünstler: das Eichhörnchen

Wenn es um den Titel des niedlichsten Berliners geht, hat das Eichhörnchen seine Nase ganz weit vorne. Jedenfalls in meiner persönlichen Statistik. Vielleicht hat die Zuneigung auch damit zu tun, dass das kleine Tier kaum Angst vor Menschen zu haben scheint und ganz ungerührt Eicheln futtert, obwohl Zweibeiner in der Nähe sind.

Eichhörnchen in der Großstadt

In der wilden Berliner Natur ist der meist rostfarbene Kletterkünstler mit dem buschigen Schwanz überall zu sehen, manchmal sogar in den eher nicht so wilden Platanen am Kurfürstendamm. Im Januar und Februar ist Paarungszeit, bei der man die Tiere dabei beobachten kann, wie sie sich wilde Jagden durch die Bäume liefern. Doch dazu später.

Fleißiger Waldgärtner

Sehen kann man das Eichhörnchen das ganze Jahr über, denn es hält keinen Winterschlaf. Damit es die nahrungsarme Zeit übersteht, bildet es nicht nur ein Winterfell, sondern kümmert sich auch frühzeitig um seine Nahrung. Im Herbst beginnt es, Eicheln, Körner und Beeren zu sammeln und  an unterschiedlichen Orten aufzubewahren – mal vergräbt es das Futter, mal legt es die Beute in Baumspalten oder Astgabeln. Vieles davon findet das Eichhörnchen im Winter wieder, mindestens genauso viel aber auch nicht. Und das soll auch so sein, denn dadurch sind die Eichhörnchen ausgezeichnete Waldgärtner: Die vergessenen Eicheln und Samen beginnen nämlich im Frühjahr zu keimen.

Rabiate Paarungszeit

Anfang des Jahres sind die Tiere, die kopfüber an Bäumen herunterlaufen und locker fünf Meter weit von Baum zu Baum springen können, mit der Paarung beschäftigt. Wer also zwei Eichhörnchen sieht, die sich verfolgen oder gar bekämpfen, der wird gerade Zeuge der ersten ziemlich rabiaten Annäherungsversuche. Später wird es sanfter bei Familie Eichhörnchen, jedenfalls bis die Jungen geboren werden. Danach will das Weibchen vom Männchen nichts mehr wissen.

Kinderstube im Kobel

A propos Junge: Die sind bei der Geburt nur ungefähr sechs Zentimeter lang, taub und blind. Sehen wird man sie in dieser Zeit vermutlich nie, denn sie halten sich im Eichhörnchen-Kobel, einem Nest aus Zweigen und Blättern hoch oben in Bäumen, auf. Die Kobel werden von den Eichhörnchen nicht nur zur Aufzucht der Jungen, sondern auch als Schlafplatz genutzt.  Wer so einen Bau sieht, sollte sich (und bitte auch seine Katze) unbedingt fernhalten, denn die Eichhörnchenmütter reagieren sofort auf Störungen und tragen ihren Nachwuchs in andere Kobel – eine Stress-Situation, die absolut unnötig ist!

Der buschige Eichhörnchen-Schwanz dient als Kletterhilfe

Was ich an Eichhörnchen besonders faszinierend finde, ist ihre Kletterkunst. Kein Zweig scheint ihnen zu dünn zu sein, keine Entfernung zu groß. Ihr buschiger Schwanz dient dabei als Kletterhilfe und Steuerruder, die gebogenen Krallen geben ihnen Halt.  Wenn Gefahr droht, etwa durch einen Greifvogel, dann flitzen Eichhörnchen immer im Kreis um einen Baumstamm herum und können sich sogar aus großer Höhe auf den Boden fallen lassen!

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