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Erlenzeisig: klein, grün und gesellig

Klein und gelbgrün ist der Erlenzeisig, der in diesem Jahr bei der Stunde der Wintervögel in Berlin auf Platz 12 gelandet ist – eine Überraschung für die Experten, denn er war im Vergleich zum Vorjahr viermal so häufig zu sehen. Grund genug, ihn mal genauer vorzustellen.

Erlenzeisig: einer der kleinsten Finken

Der Singvogel gehört zur Familie der Finken. Mit gerade einmal zwölf Zentimetern Größe ist er einer der kleinsten Finken, und mit nur 15 Gramm außerdem ein wirkliches Leichtgewicht. Auffällig ist er aber dafür umso mehr: Brust, Bürzel und Flügelbinden sind leuchtend grün, Stirn und Kehle beim Männchen schwarz, beim etwas unscheinbareren Weibchen ist die Brust gestrichelt. Die Oberseite ist bei beiden Geschlechtern olivgrün-dunkel gestreift.

Vorliebe für Erlensamen

Sein Name sagt schon aus, wovon sich der Vogel ernährt – von Erlensamen nämlich. Aber auch die Samen von Birken mag er sehr. Außerdem stehen Nüsse und Insekten auf seinem Speiseplan. Mit seinem vergleichsweise langen Schnabel kommt er wunderbar an Pflanzen- und Baumsamen heran. Bevorzugter Lebensraum des Teilziehers (Tiere aus dem Norden ziehen nach Mitteleuropa, gelegentlich auch noch weiter) sind Nadel- und Mischwälder.

Geselliger Vogel

Erlenzeisige, die in Deutschland überwintern, halten sich gern in Parks und Gärten auf – vor allem dort, wo Birken und Erlen wachsen (oder es Futterhäuschen mit kleinen Körnern bzw. Futterglocken mit fettreicher Nahrung gibt). Manchmal sieht man sie in größeren Gruppen, gelegentlich auch gemeinsam mit Stieglitzen. Dabei halten sie Kontakt mit leisen, zwitschernden Rufen.

Brüten auf Fichten

In ihren Brutgebieten wiederum sind sie weniger gesellig. Bevorzugter Brutbaum ist die Fichte, wo der Erlenzeisig weit oben sein Nest aus Moos und Gras baut. Der Nachwuchs kann schon 13 Tage nach dem Schlüpfen fliegen.

Warum der Erlenzeisig in diesem Jahr so häufig ist

Die Experten haben übrigens einen Grund für das deutlich häufigere Auftreten des Erlenzeisigs gefunden. Es gab eine sogenannte Invasion aus dem Norden: Im Sommer, so heißt es, haben die Vögel besonders viele Junge aufgezogen, aber für so viele Erlenzeisige reicht dann im Winter das Futter nicht aus. So weichen die Tiere in den Süden aus, manche machen sich schon im Sommer auf den Weg. Auch wenn es im nächsten Jahr wieder anders aussehen könnte: Vogelfreunde jedenfalls freuen sich über den grüngelben Besucher im Garten.

Stunde der Wintervögel 2016 – eine Bilanz

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