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Der Fichtenkreuzschnabel und sein perfektes Mundwerkzeug

Der Fichtenkreuzschnabel ist einer der auffälligsten heimischen Vögel. Denn er verdankt der Evolution einen Schnabel, der perfekt fürs Picken von Samen aus Fichten- und Tannenzapfen konstruiert ist. Mit etwas Glück kann man ihn auch in Berlin und Brandenburg sehen.

Fichtenkreuzschnabel und Mastjahre

Bei der Stunde der Wintervögel im Januar gehörte der Fichtenkreuzschnabel zu den Vogelarten, die häufiger gezählt wurden – seine Zahl lag um stolze 325 Prozent über der von 2017. Was nach Informationen des Nabu auch an den Wintergästen liegt, die in manchen Jahren in größerer Zahl zu uns kommen. Der Vogel gehört zu den Teilziehern und ist in Jahren mit hohem Angebot an Fichtensamen („Mastjahre“) häufiger zu sehen.

Ziegelrotes Gefieder

Verwechseln kann man den Fichtenkreuzschnabel, der etwa so groß ist wie ein Grünfink und auch zur Familie der Finken gehört, schon wegen seines Schnabels nicht. Aber auch sonst ist er auffällig, jedenfalls das Männchen, das ein ziegelrotes Gefieder trägt (das Weibchen und auch die Jungvögel sind graugrün).

Vorliebe für Kiefernsamen

Zu sehen ist der Vogel vor allem in Wäldern mit Nadelbäumen. Dort pickt er die ölhaltigen Samen aus den Zapfen. Sie sind seine Hauptnahrungsquelle, auch wenn er gelegentlich auch Knospen und junge Blatttriebe frisst. Aber wenn er an seinem Lebensraum zu wenige reife Zapfen findet, legt er auch mal größere Entfernungen zurück. Die Suche beginnt im Sommer, und im Winter kann es passieren, dass er tausende Kilometer fliegt.

Lebensraum Nadelwald

Wichtigstes Verbreitungsgebiet des Fichtenkreuzschnabels sind Nadelwälder in Skandinavien und Russland, man kann ihn aber in ganz Europa sehen. In Deutschland lebt er vor allem in gebirgigen Landschaften, im Winter ist er aber auch im Flachland zu sehen.

Der Schnabel als „Greiforgan“

Wenn der Vogel auf Nahrungssuche ist, verhält er sich ganz still. Was vielleicht auch daran liegt, dass er wie ein Akrobat in den Ästen herumklettert – sein Schnabel dient dann zum Greifen und Festhalten. Die gekreuzten Schnabelspitzen sind dazu da, die Schuppen der Tannenzapfen abzuspreizen, damit er an die Samen gelangt.

Gesänge für das Weibchen

Eindrucksvoll ist der Balzflug des Fichtenkreuzschnabels. Das Männchen singt aus voller Kehle und sträubt sein Gefieder zur Kugel. Später singt er gemeinsam mit dem Weibchen. Für die Brut wird dann ein passender Nadelbaum gesucht. Das Weibchen baut das Nest, das Männchen hilft bei der Suche nach Material.

Fichtenkreuzschnabel-Nachwuchs ist in fünf Wochen selbständig

Wenig später legt das Weibchen bis zu vier Eier, die das Weibchen etwa zwei Wochen lang bebrütet (in der Zeit wird es vom Männchen mit Nahrung versorgt). Der Nachwuchs braucht nur etwa fünf Wochen, bis er selbständig ist. Bis die Männchen ihre ziegelrote Farbe haben, dauert es aber noch bis zum Winter.

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