400 Waschbär-Familien soll es in Berlin geben. Dass die niedlichen Gesellen ursprünglich gar nicht in Mitteleuropa heimisch waren, hat sie nicht daran gehindert, zu Berliner Bären zu werden. Bei einer Exkursion kann man jetzt mehr über sie erfahren.
Waschbären sind nachtaktiv
Zu sehen bekommt man die Berliner Waschbären nämlich nicht oft. Das liegt daran, dass sie sie nachtaktiv sind und den Tag irgendwo in ihren Verstecken verbringen. Bei der Führung am Donnerstag (19. Juni) stehen die Chancen, die Tiere zu sehen, aber nicht schlecht. Derk Ehlert, Wildtierexperte des Senats, erzählt den Teilnehmern viel über das Leben der Waschbären, ihre Spuren und darüber, wie sie ihre Anwesenheit verraten: Wenn man frühmorgens (gegen drei Uhr) in der Stadt unterwegs ist und Nebelkrähen laut rufen hört, dann ist ziemlich sicher ein Waschbär in der Nähe. Er ist noch, die Krähen schon wach – und die Vögel sehen den kleinen Bären als Feind, dem sie laut zeternd begegnen.
Besonders viele Waschbären gibt es am Nollendorfplatz, am Alexanderplatz und im Bereich der Tor-, Chaussee- und Invalidenstraße in Mitte, aber Derk Ehlert kennt noch weitere Orte. Zum Beispiel am S-Bahnhof Bellevue. Und im Wedding.
Allesfresser ohne Berührungsängste
Waschbären, die ursprünglich aus Nordamerika kommen, gehören zu den Allesfressern. Mit der Nähe von Menschen haben sie keine Probleme – im Gegenteil. Sie wohnen sogar ganz gerne auf Dachböden und machen sich über das Obst aus Gärten her. Aber auch Mäuse und Fische stehen auf ihrem Speiseplan.
Waschbären dürfen nicht gefüttert werden
Ihren Namen verdanken die Tiere der Tatsache, dass sie die Eigenschaft haben, Nahrungsmittel mit den Vorderpfoten abzuwischen („waschen“). Das gilt allerdings nur für Waschbären, die in Gefangenschaft leben. Weil sie sich stark vermehren, hat der Senat ein Fütterungsverbot für die Tiere verhängt. Mehr über sie zu erfahren, kann dazu beitragen, aus dem Problembären ein ganz normales Wildtier zu machen.
Termin: 19. Juni (Donnerstag), 20.30-22 Uhr, Anmeldung erforderlich: ines.kortmann@ba-ts.berlin.de, Tel. 90277-3000. Start: Wedding, Petersallee 34 (Ecke Windhuker Straße, Eingang zu den Rehbergen). Beitrag: 5 Euro. Bitte in wetterfester Kleidung kommen.