Kategorien
Park & Platz Wildes Berlin

Sieger und Verlierer bei der Stunde der Gartenvögel

Der Star gehört zu den Gewinnern bei der Stunde der Gartenvögel 2016. Deutschlandweit landete er hinter Spatz, Amsel und Kohlmeise auf Platz vier, in Berlin schaffte er es sogar auf den zweiten Platz (der Spatz bleibt vorn). Insgesamt haben sich in der Hauptstadt knapp 1200 Menschen beteiligt, in Deutschland waren es 45.000.

Gartenvögel: Bestand des Stars hat zugenommen

Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Mauersegler, Nebelkrähe, Ringeltaube, Elster und Feldsperling belegen in Berlin hinter Spatz und Star die Plätze drei bis zehn. Dass die Zahlen des Stars gestiegen sind, ist überraschend, denn der Vogel mit dem auffällig purpurglänzenden Gefieder leidet sehr unter dem Rückgang artenreicher Grünlandflächen.

Mauersegler werden immer seltener

Bundesweit haben auch die Zahlen von Buntspecht, Feldsperling und Ringeltaube zugenommen, während die Bestände der Mehlschwalbe weiter sinken. Auch der Mauersegler ist seltener geworden – der Flugkünstler, der im Frühling mit lautem Geschrei am Himmel entlangturnt, leidet unter dem Rückgang von Insekten. Hauptgrund für deren Verschwinden ist der intensive Einsatz von Insektengiften und anderen Substanzen, die – für mich absolut unverständlich – sogar in privaten Gärten eingesetzt werden.

Gebäudesanierung macht Mauerbrütern zu schaffen

Dem Mauersegler schadet aber auch die Sanierung von Gebäuden, denn er brütet in Löchern, Spalten und Vorsprüngen alter Bauwerke. Wenn solche Bereiche bei Sanierungen geschlossen werden, fehlen dem Vogel Nistplätze. Das ist besonders tragisch, weil der Mauersegler brutplatztreu ist – er kommt jedes Jahr an den gleichen Ort zurück.

Fassadendämmung: Ersatz für Niststätten schaffen

Der Nabu bittet deshalb Gebäudeeigentümer und Hausverwaltungen, die gefiederten Bewohner bei der Sanierung zu berücksichtigen und die Fassadendämmung entweder außerhalb der Brutzeit vorzunehmen oder Ersatz für die verschwundenen Niststätten zu bieten. Das schreibt übrigens auch das Artenschutzrecht vor.

Mehr Saatkrähen in Berlin

Der Stieglitz übrigens, der ja immerhin Vogel des Jahres 2016 ist, wurde bundesweit ein bisschen häufiger gesehen. Er landete auf Platz 25, in Berlin auf Platz 23 – hier ist sein Bestand leicht gesunken. Direkt vor ihm steht in der Hauptstadt die Saatkrähe, die immerhin 170mal gezählt wurde und damit zu den Gewinnern gehört: 2015 erreichte sie gerade mal Platz 30.

Was die Stadt für Gartenvögel tun kann

Die Stunde der Gartenvögel fand in diesem Jahr zum zwölften Mal statt. Einige Trends lassen sich also gut verfolgen. Zu den Sorgenkindern in Berlin gehören neben Mehlschwalbe und Mauersegler auch Heckenbewohner wie das Rotkehlchen. Und das macht deutlich, wie wichtig es ist, Parks und Gärten naturnah zu gestalten und sich auch um Nistplätze an Gebäuden zu kümmern.

Loading

Teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert