Eigentlich ist die Zeit der Wildblumen in diesem Jahr längst vorbei. Aber nicht alle scheinen das zu wissen – und deshalb sieht man manchmal im Wald Storchschnabel-Blüten oder zerzauste Löwenzähne. Mir ist bei einem Ausflug die gelbe Blüte eines Hahnenfußes begegnet, der wohl der Ansicht war, dass noch Sommer ist.
Scharfer Hahnenfuß mit buttrig-gelber Blüte
Als Kind kannte ich den Scharfen Hahnenfuß als Butterblume, und wenn man sich die Blüte so anschaut, ist klar, woher der Name kommt: Sie glänzt wirklich buttrig gelb in der Sonne. Die Pflanze ist ziemlich häufig – aber normalerweise blüht sie zwischen Mai und September, wenn noch genug Bienen und Fliegen unterwegs sind. Diese hier hat sich aber nicht daran gehalten und verbreitet mit ihrer gelben Blüte ein bisschen Spätsommer-Gelb am Wegrand, dort, wo es ein bisschen feucht ist.
Samen werden durch den Wind verbreitet
Meistens sieht man um diese Jahreszeit statt der Blüten nur noch ein paar der Früchte des Scharfen Hahnenfußes – eine Kugel mit kleinen Haken (Nüsschen) daran. Wenn die Samen reif sind, werden sie mit dem Wind oder auch durch Tiere verbreitet.
Vorsicht, der Scharfe Hahnenfuß ist giftig!
Seinen Namen verdankt der Scharfe Hahnenfuß übrigens seinem Inhaltsstoff Protoanemonin. Der hat einen sehr scharfen Geschmack und ist sogar giftig. Der Saft der Pflanze kann auf der Haut Entzündungen auslösen. Essen sollte man den Scharfen Hahnenfuß auf keinen Fall, denn er verursacht heftige Magenschmerzen, unnd wenn man sehr viel davon zu sich nimmt, kann das Gift sogar tödlich sein. Kühe wissen das und lassen die Pflanze deshalb auf der Wiese stehen.
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