Die Goldnessel hat so spektakuläre Blüten, dass man sie eigentlich nicht übersehen kann. Mit Betonung auf „eigentlich“ – denn irgendwie gelingt es der Pflanze trotzdem, sich flüchtigen Blicken zu entziehen.
Goldnessel: Lippenblütler ohne Brennhaare
Die Goldnessel gehört zur Gattung der Taubnesseln, ist also zum Beispiel mit der Roten Taubnessel verwandt. Mit der Brennessel dagegen hat sie trotz sehr ähnlicher Blätter keine verwandtschaftlichen Beziehungen, sie trägt auch keine Brennhaare. Große Ähnlichkeit gibt es auch mit dem seltenen Bunten Hohlzahn, der wie die Goldnessel ein Lippenblütler ist.
Blüten in goldgelb und orange
Insgesamt wird das Gewächs 30 bis 50 Zentimeter hoch. Der Stängel ist vierkantig. Die Blätter tragen häufig silbrige Flecken und stehen sich immer paarweise gegenüber. Die eindrucksvollen blass- bis goldgelben Blüten, die quirlartig am Stängel sitzen, tragen eine dunklere, leicht orangefarbene Zeichnung auf der unteren, dreigeteilten Lippe und sind mit einem hauchzarten Haarflaum bedeckt.
Aparter Bodenbedecker
Blütezeit der Goldnessel (Lamium galeobdolon) ist zwischen Mai und September, ich habe sie aber auch schon im Oktober gesehen. Die Pflanze liebt feuchte und nährstoffreiche Böden an Weg- und Waldrändern und in lichten Wäldern. Weil sie gerne Ausläufer bildet, verbreitet sie sich rasch und deckt mancherorts größere Flächen ab.
Auch als Zierpflanze beliebt
Bestäubt wird die Goldnessel, die auch als Ziergewächs beliebt ist und im Winter ihre grünen Blätter behält, von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen. Um die Verbreitung der Samen kümmern sich später vor allem Ameisen.
Würzige Blätter, honigsüße Blüten
Die Pflanze gehört übrigens zu den essbaren Gewächsen. Zwischen März und Mai kann man die jungen Blätter und Triebe sammeln, sie haben einen kräftig-würzigen Geschmack. Auch die Blüten sind essbar – sie schmecken honigsüß. Was vor allem am Nektar liegt, der darin steckt.
Goldnessel als Heilpflanze
Heilwirkung hat die Goldnessel ebenso wie ihre Taubnessel-Schwestern auch: Sie wirkt blutreinigend, schleim- und krampflösend, gegen Fieber, Erkältung, Frauenleiden und Verdauungsprobleme. Mit dem Aufguss aus dem Kraut kann man Umschläge bereiten, um schlecht heilende Wunden zu behandeln. Auch als Teegetränk ist Goldnessel sehr wirkungsvoll.
Weitere Geschichten über Heilpflanzen
2 Antworten auf „Goldnessel im lichten Wald“
Da ich von Haus aus viel Tee trinke finde ich vor allem die Info mit dem Tee sehr interessant. Die Pflanze selbst ist mir zwar unbekannt, werde mir aber mal trotzdem so einen Tee bestellen.
Super Artikel mit vielen Infos.
Dankeschön! Darüber freue ich mich sehr.