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Giftige Schönheit: der Goldregen

Der Goldregen macht seinem Namen wirklich viel Ehre. Mit seinen Blütentrauben, die wie gelbe Regentropfen vom Strauch herabhängen, ist er noch dazu eine echte Schönheit.

Goldregen: Einwanderer aus dem Süden

Ursprünglich kommt der Gemeine Goldregen, der zu den Schmetterlingsblütlern gehört, aus dem südlichen Mitteleuropa. Aber weil er so spektakulär aussieht, wurde er auch im kühleren Norden eingebürgert und fühlt sich hier längst wie zuhause. Temperaturen von minus 20 Grad hält er locker aus.

Blätter wie Klee

Verwechseln kann man ihn nicht. Meist ist er ein Strauch, kann aber bis zu sieben Meter hoch werden. Die dreiteiligen Blätter haben ein bisschen Ähnlichkeit mit denen des Klees. Die meiste Zeit des Jahres über ist das Gewächs unauffällig. Aber im Mai und Juni, wenn es in voller Blüte steht, ist es spektakulär. Duft allerdings verströmen die Blüten nicht.

Insekten wie Bienen und Käfer werden vom Gelb magisch angezogen, aber sie dürfen die Blüten nur bestäuben – Nektar bekommen sie nicht.

Fruchthülsen platzen auf, wenn die Samen reif sind

Nach der Blüte, etwa ab August, bildet der Goldregen Fruchthülsen, die wie Bohnen oder Erbsenschoten aussehen. In ihnen sitzen die Samen. Sobald sie reif sind, trocknen die Hülsen und springen auf – die Früchte werden einige Meter weit verstreut.

Vorsicht, sehr giftig!

So schön er ist: Der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides) gehört zu den sehr giftigen Pflanzen. Sämtliche Teile enthalten das Alkaloid Cytisin – besonders viel davon steckt in den Samen und bleibt auch erhalten, wenn die Samen getrocknet sind. Wer Kinder hat, sollte sie von diesem Strauch unbedingt fernhalten, denn schon zehn bis 20 Samen können für ein Kind tödlich sein. Vergiftungserscheinungen gibt es sogar bereits bei einer sehr kleinen Menge: Übelkeit, Erbrechen, Brennen im Mund, Schwindelgefühl und Schweißausbrüche.

Gefahr auch für Tiere

Auch für Tiere ist der Strauch giftig. Kühe und Pferde sind ebenso gefährdet wie Hunde und Katzen. Auch sie sollte man von der Pflanze fernhalten.

Goldregen: Einsatz bei der Raucherentwöhnung

Früher wurde Goldregen zur Raucherentwöhnung eingesetzt, weil es einen ähnlichen Effekt wie Nikotin hat, ohne süchtig zu machen. Das im Goldregen enthaltene Cytisin war Vorbild für den synthetischen Arzneistoff Vareniclin, der heute als Raucher-Entwöhnungsmedikament in den USA und Europa angeboten wird.

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