Die Grasnelke gehört zu den Gewächsen, die sich unsichtbar machen können. Wenn sie nicht blüht, verschwimmt sie buchstäblich mit ihrer Umgebung. Und erklärt ganz nebenbei, warum sie GRASnelke heißt.
Was Grasnelken mit Nelken zu tun haben
Ihre schmalen, langen Blätter sehen nämlich tatsächlich aus wie Gras, wenngleich die Halme etwas dicker sind. Zu den Nelken gehört sie trotz ihres Namens nicht. Und jetzt zeigt sich, dass es Biologen kompliziert lieben: Beide gehören zur Ordnung der Nelkenartigen, aber die Grasnelke ist Teil der Familie der Bleiwurzgewächse und der Gattung Grasnelken, während Nelken wie die Karthäusernelke zur Familie der Nelkengewächse und der Gattung der Nelken gezählt werden.
Die Strand-Grasnelke bildet kleine Polster
Etwa 50 Grasnelken-Arten gibt es, die bekannteste hierzulande ist die Gewöhnliche bzw. Strand-Grasnelke (Armeria marittima). Sie ist eine Sonnenanbeterin, die kleine Polster bildet. Die Blütenstängel werden meist etwa 30 Zentimeter hoch. Ein Blütenstand besteht aus vielen kleinen hellrosa- oder pinkfarbenen Einzelblüten – zusammen bilden sie eine Kugel. Die Blütezeit ist zwischen Mai und Oktober, sie lockt viele Insekten an.
Leben auf trockenen Böden
Bevorzugter Standort der Pflanze sind Sanddünen, man kann sie aber auch auf Salzwiesen, in trockenen Wäldern, auf Trockenrasen und auf Böden sehen, die mit Schwermetallen belastet sind. In Brandenburg ist die Pflanze selten und steht deshalb unter Schutz. Pflücken oder Ausgraben ist verboten!
Ungewöhnlich ist die Fähigkeit dieser Art, mit salzhaltigen Untergründen zurechtzukommen. Das Salz, das sie aus dem Boden aufnimmt, scheidet sie über Drüsen auf der Oberfläche der Blätter wieder aus.
„Kubb-Blömmk“ und „Schlernhexe“
Die Strand-Grasnelke hat viele Spitznamen. Einige nennen sie Grasblume, andere Kubb-Blömmk, manche bezeichnen sie als Meernägeln, Schlernhexe oder Strohblume. Letzteres hängt vermutlich damit zusammen, dass die Blüten nach dem Bestäuben trocknen und sich dann anfühlen wie Stroh.
Grasnelke im Garten
Die hübschen Kugelblüten jedenfalls sind ein Grund dafür, dass es die Pflanze auch in heimische Gärten geschafft hat. Die Kulturformen kann man in guten Gartencentern kaufen. Sie liebt es sonnig, verträgt auch kräftigen Wind und kommt mit allen Böden zurecht – vorausgesetzt, sie sind gut entwässert. Wenn man verwelkte Blüten abschneidet, kann die Grasnelke bis in den Herbst hinein blühen.
Geschichten über Nelkengewächse