Ich mag Halloween. Nein, es ist kein einheimischer Brauch. Aber so liebenswert, dass man ihn einfach adoptieren muss, finde ich! Es ist das Fest der Kürbisfratzen und der Geister. Gänsehaut inklusive. Im Botanischen Garten wird es am kommenden Sonntag mit viel Phantasie gefeiert. Infos zum Programm finden Sie weiter unten im Text. Und weil der Kürbis zu Halloween eine wichtige Rolle spielt, passt das Fest auch in diesen Blog.
Der Kürbis wird seit Jahrtausenden kultiviert
Er gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbiaceae) und wird schon seit Jahrtausenden vom Menschen angebaut. Heimat des Kürbis‘ ist Amerika. Es gibt etwa 15 Arten, zu den bekannten gehören der Riesenkürbis (hierzu gehören Arten wie „Buttercup“ und Hokkaido), der Gartenkürbis (mit dem ist auch der Zucchino verwandt) und der Moschus-Kürbis.
Große gelbe Blüten
Die Blätter sind groß und erinnern ein bisschen an die des Berg-Ahorns. Sehr auffällig sind die Blüten: bis zu zehn Zentimeter lang und gelb – aus ihnen entstehen die großen Früchte, in deren Inneren flache, ovale Samen stecken.
Gesunde Kerne
Wer mit Kürbis kochen möchte, sollte die Samen nicht wegwerfen, denn sie enthalten viel Provitamin A, Vitamin B, C und E, Eisen, Kalzium, Magnesium, Selen und Zink, außerdem Serotonin (das Glückshormon), durchblutungsförderndes L-Arginin und Phenolglycoside (sie stärken die Beckenbodenmuskulatur und verbessern die Haut). Kerne herauslösen, waschen, trocknen und dann entweder frisch genießen oder rösten. Aus den gerösteten Samen wird auch das leckere und äußerst gesunde Kürbiskernöl gewonnen.
Was ist eigentlich Halloween?
Ein kleiner Exkurs in die Ursprünge des Halloween-Festes. Der Name „Halloween“ entstand aus den Worten „All Hallow’s Eve“ – und damit ist der Abend vor Allerheiligen gemeint. Der war für die Iren ein ganz besonderes Ereignis, und auch bei den Kelten spielte er eine wichtige Rolle. Sie nennen den Tag „Samhain“ und meinen damit das Ende des keltischen Jahres und den Beginn der dunklen Jahreszeit. Es ist die Zeit, in der die Grenze zwischen unserer und der „Anderswelt“ offen oder besonders dünn ist.
Die Geschichte von Jack O’Lantern
Und jetzt kommt Jack O’Lantern ins Spiel. Der hieß eigentlich Jack Oldfield und war, so die Legende, ein Bösewicht, dem es gelang, den Teufel zu fangen. Und er wollte ihn nur freilassen, wenn der Teufel ihm nicht mehr in die Quere kam. Und so geschah es. Aber Jack hatte nicht daran gedacht, dass er nach seinem Tod aufgrund seiner bösen Taten nicht in den Himmel kommen würde. In die Hölle aber auch nicht, denn er hatte ja den Teufel betrogen.
Auswanderer machten die Rübe zum Kürbis
Der Teufel hatte Mitleid und schenkte Jack eine Rübe und ein Stück glühende Kohle aus dem Höllenfeuer, damit er es hell hatte, wenn er durchs Dunkel wanderte. Ursprünglich gehörte also eine beleuchtete Rübe zu Halloween. Doch die Iren, die nach Amerika auswanderten, fanden dort im Herbst hauptsächlich Kürbisse. Die wurden ausgehöhlt und mit Fratzen verziert und schmückten seither als „Jack O’Lantern“ (Jack mit der Laterne) die Vorgärten vieler Menschen – sie sollten böse Geister abschrecken.
Geister, Hexen und Gruselgestalten
Das tun sie noch heute. In Amerika und in vielen anderen Ländern. Gesellschaft leisten ihnen Geister, Hexen und andere Gruselgestalten. Längst ist Halloween auch ein kommerzielles Ereignis geworden, aber im Botanischen Garten hat es sich seinen Charme bewahrt.
Halloween-Fest im Botanischen Garten
Beim Fest am 30. Oktober im Botanischen Garten (inklusive Victoriahaus, Neues Glashaus, Erdhof und Wirtschaftshof) warten 1000 Kürbisse warten auf Menschen, die Gesichter in sie hineinschnitzen. Es gibt Grusel- und Taschenlampenkonzerte, Mitmach-Shows, einen Mäusezirkus, ein Zauberpflanzenlabor, ein Augapfel-Wettrennen, Gruseltheater und Kürbis-Boccia.
Kostüme werden prämiert
Und: Für Kinder lohnt es sich, verkleidet zu kommen, denn um 12 und 13 Uhr werden die schönsten Kostüme prämiert. Wer Mut hat, geht in den Gruselwald und tastet nach ekligen, schleimigen Dingen (keine Sorge, sie sind 100 Prozent pflanzlich), malt bei Schwarzlicht magische Kunstwerke und genießt eine Hexen- und Geister-Bowle.
Naturliebhaber sollten unbedingt bei einer Führung durch die Gewächshäuser teilnehmen – das Thema: „Gruseln im Pflanzenreich“. Für alle gibt es leckere Kürbis-Speisen.
Halloween im Botanischen Garten – Infos
- Termin: 30. Oktober 2017, 11 bis 18 Uhr
- Eingänge: Unter den Eichen 5-10 (Bus M 48) und Königin-Luise-Platz (Busse X83 und 101)
- Eintritt: 6 Euro, Kinder bis 6 J. frei, große Familienkarte (2 Erwachsene und bis zu vier Kinder bis 14 J.) 12 Euro, kleine Familienkarte (1 Erwachsener und bis zu vier Kinder bis 14 J.): 7 Euro
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