Hier ist der Beweis, dass der Frühling gar nicht mehr so weit ist: Die ersten Blüten sind schon da. Sozusagen. Es sind die männlichen Blütenstände des Haselstrauchs, die sich schon im Herbst bilden und den Winter auf diese Weise überstehen. Das ist keine Laune des Klimawandels – dank dieser frostsicher verpackten Wartestellung ist die Hasel eine der ersten Pflanzen, die im Frühling blüht, lange bevor die ersten Laubblätter kommen. Sobald es wärmer wird, dehnen sich die Kätzchen in die Länge und die Pollen fangen an zu reifen.
Zwei Millionen Pollenkörner im Haselstrauch
Dass zu der Zeit noch sehr wenig Insekten unterwegs sind, kümmert die Hasel nicht. Sie nutzt den Wind als Pollenlieferant von den männlichen Kätzchen zu den weiblichen Blütenständen. Und da ist eine wahre Wolke unterwegs, zum Leidwesen der Pollenallergiker. Denn ein einziger Haselstrauch stößt bis zu zwei Millionen Pollenkörner aus!
Die Hasel: Sinnbild der Unsterblichkeit
Es gibt aber noch mehr über die Hasel zu erzählen, die überall in den Berliner Parks wächst. Weil sie so früh blüht, sahen die Menschen in ihr schon in alten Zeiten ein Sinnbild der Unsterblichkeit. Deshalb legte man ihre Zweige als Beigabe in Gräber (für ewiges Leben) und unters Dach (gegen Blitzschläge). Ob das eine oder das andere genutzt hat, ist aber nicht belegt… Manche nutzen die Haselzweige noch heute als Wünschelrute, um nach Wasserquellen zu suchen, andere flechten Körbe aus ihnen.
Fehlen nur noch die Nüsse, aus denen man zum Beispiel ein Öl herstellen kann, das lecker und ziemlich gesund ist und auch in der Kosmetik eingesetzt wird. Und was mit manchen Früchten des Haselstrauchs passiert, das wissen alle, die zu Weihnachten „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ geguckt haben. Ziemlich eindrucksvoll, oder?