Mit etwas Glück könnte man die Pflanze auf dem Foto, das Hirtentäschel, auch jetzt noch sehen. Und das ist nicht das einzige Ungewöhnliche an dem aparten Gewächs, dessen Blütezeit zwischen Februar und November liegt und das es auch in Berlin und Brandenburg gibt.
Hirtentäschel wächst am Wegrand
Man muss gar nicht lange suchen, um das Hirtentäschel zu finden. Es wächst gleich neben Wegen und Straßen, in Gräben, auf Brachland und Äckern. Doch meistens wird es übersehen, was daran liegt, dass seine weißen Blüten so winzig sind. Dabei hätte es Aufmerksamkeit mehr als verdient.
Kapseln in Herzform
Das Auffälligste an der etwa 50 Zentimeter hohen Pflanze sind die kleinen Kapseln, die dem Hirtentäschel auch den Namen gegeben haben: Sie sind geformt wie die Taschen, die Hirten früher getragen haben. Oder wie Herzen.
Die Samen sind viele Jahre lang keimfähig
Weil die Pflanze, die wie Raps und Nachtviole zu den Kreuzblütlern gehört, eine so lange Blühperiode hat, ist sie nicht unbedingt auf bestäubende Insekten angewiesen. Obwohl Bienen und Schwebfliegen die Bestäubung sehr gerne übernehmen. Wenig später reifen in den Schötchen die Samen heran (bis zu 65.000 in einer einzigen Pflanze!), die dann von Wind und Regen weggetragen werden. Sie halten einiges aus und bleiben viele Jahre keimfähig.
Hirtentäschel als Heilpflanze
Übrigens ist das Hirtentäschel auch eine ganz besondere Heilpflanze. Sie wirkt blutstillend, blutdrucksenkend und stoffwechselfördernd, hilft gegen Magenschmerzen und Kreislaufschwäche. Verwendet werden sämtliche während der Blütezeit gesammelten oberirdischen Teile der Pflanze. Man kann zum Beispiel einen Tee daraus zubereiten (er hilft u.a. gegen starke Menstruationsblutungen).
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