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Hermelin – kleiner Räuber mit weißem Winterfell

Vielen Menschen fällt zum Thema Hermelin vor allem eines ein: ein Pelzmantel. Was denn auch der Grund ist, warum das Tier, dem der Pelz gehört, lange sehr intensiv verfolgt wurde. In Berlin und Brandenburg ist es sehr selten.

Das Hermelin ist mit dem Mauswiesel verwandt

Manche sagen auch Großes Wiesel oder Kurzschwanzwiesel zum Hermelin. Tatsächlich hat es viel Ähnlichkeit mit dem etwas kleineren Mauswiesel und auch mit dem Steinmarder. Es wird ungefähr 17 bis 33 Zentimeter lang. Der Körper ist langgestreckt (daran erkennt man die Zugehörigkeit zur Familie der Marder) und schlank, die Beine sind kurz.

Schneeweißes Winterfell

Um Mauswiesel und Hermelin zu unterscheiden, sollte man sich die Schwanzspitze ansehen: Beim Hermelin ist sie schwarz. Das bleibt sie übrigens auch im Winter, wenn das sonst dunkelbraune Rücken- und helle Bauch-Fell schneeweiß wird.  Dieser herrliche Pelz ist der Grund, warum das Hermelin so sehr gejagt wurde (und teilweise immer noch wird).

Der Pelz als Gewand der Herrscher

Früher trugen Kaiser und Könige Mäntel mit dem weißen Hermelinpelz, teilweise mit den schwarzen Tupfen von den Schwanzspitzen. Allerdings möchte man lieber nicht darüber nachdenken, wie viele Hermeline für einen einzigen Mantel ihr Leben lassen mussten.

Lieblingsbeute sind Mäuse

Wenn man sich das kleine Tier so anguckt, kommt man nicht darauf, dass es zu den Raubtieren gehört. Tatsächlich ist das Hermelin ein geschickter Jäger mit scharfer Nase, der Fische, Reptilien und kleine Säuger fängt und mit einem Biss ins Genick tötet. Hauptbeute sind Mäuse und Ratten.

Das Hermelin ist ein ausgezeichneter Läufer und kann bis zu 70 Zentimeter weit und hoch springen. Das erklärt dann auch, warum es so viel Nahrung zu sich nimmt: Es hat einen sehr geringen Körperfettanteil.

Mit Menschen hat das Hermelin keine Probleme

Zu den Lebensräumen des kleinen Räubers gehören strukturreiche Landschaften, Wiesen und Uferbereiche – Bereiche, in denen es Felsspalten und hohle Baumstämme als Deckung gibt. Dichte Wälder mag er nicht, mit der Nähe von Menschen dagegen hat er keine Probleme – weniger wegen der Menschen selbst, als wegen des Nahrungsangebotes, das es bei ihm gibt.

Der kleine Räuber ist nachtaktiv

Unterwegs ist das Hermelin vor allem in der Dämmerung, oft genug auch nachts. Es ist ein Einzelgänger, der sich nur zur Paarungszeit im späten Frühling einen Partner sucht. Interessant ist, dass es nach der Paarung sehr lange dauert, bis sich beim Weibchen die befruchtete Eizelle einnistet: Erst im kommenden Frühling, nach einer Tragzeit von vier Wochen, kommt der Nachwuchs zur Welt.

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