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Kleiner Feuerfalter – ein Winzling auf der Wiese

Können Sie sich einen Sommer ohne Schmetterlinge vorstellen? Wenn es so weitergeht wie im Moment, dann könnte diese Vision bald traurige Wirklichkeit werden. 80 Prozent der Tagfalter, so der BUND, stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Der Grund ist bei allen der gleiche: die verschwindenden Lebensräume der Schmetterlinge. Die klassische Blumenwiese mit unzähligen verschiedenen Pflanzen ist selten geworden. Die größten Chancen haben (falls sich nichts ändert) deshalb Schmetterlinge, die mit verschiedenen Lebensräume zurechtkommen. Einer davon ist der Kleine Feuerfalter, der glücklicherweise noch relativ häufig ist.

Kleiner Feuerfalter: Er macht seinem Namen alle Ehre

Der Schmetterling, der seinem Namen in Größe (etwa 2,5 Zentimeter) und Farbe (die Vorderflügel sind kräftig orangerot mit schwarzen Flecken und dunklem Außensaum, die Hinterflügel braun mit orangeroter Saumbinde) alle Ehre macht, bevorzugt offene Landschaften. Dazu gehören Brachen und Sandgruben, in denen Pflanzen wie die Tauben-Skabiose, der Kleine Sauerampfer oder die Roß-Minze wachsen. Aber auch gelbe Blüten wie den Rainfarn besucht der Kleine Feuerfalter gerne. Und wenn das Männchen ein Revier gefunden hat, dann verjagt es alle Insekten, die eindringen wollen. Auch das wesentlich größere Tagpfauenauge schlägt es in die Flucht. Verwechseln könnte man den Kleinen Feuerfalter mit dem Blauschillernden Feuerfalter, bei dem die Flügeloberfläche allerdings einen Blauschimmer hat.

Flugzeit von April bis Oktober

In milden Jahren fliegt der Schmetterling schon sehr zeitig, ansonsten ist er zwischen April und Oktober unterwegs. Bis zu vier Generationen der Kleinen Feuerfalter gibt es pro Jahr. Nach der Paarung legen die Weibchen Eier an Pflanzen wie dem Sauerampfer ab, der dann Wohnung und Essen zugleich für die Raupen ist. Später ist die Pflanze dann auch noch Quartier für die überwinternde späte Raupen-Generation, die in den Sauerampferpolstern Schutz findet.

Der Kleine Feuerfalter besiedelt gerne Brachflächen

Der Schmetterling gilt als Pionier-Art, die schnell neu entstandene Brachflächen besiedelt. Auch das verschafft ihm Vorteile und ist ein Grund dafür, dass der Kleine Feuerfalter noch relativ häufig ist. Sicher ist seine Zukunft allerdings auch nicht: Das Verschwinden von Brachflächen, Überdüngung, Unkrautvernichtungsmittel, Gentechnik und die Umwandlung von Wiesen in landwirtschaftlich genutzte Flächen bedrohen auch ihn.

 

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