Kaum sind die Tage wieder sonnig und wärmer, tauchen schon die ersten Schmetterlinge auf – überall dort, wo etwas blüht. Glücklicherweise gibt es in Berlin genug wilde Natur mit blühenden Bäumen und Blumen. Und damit einige Chancen, Schmetterlinge zu sehen. Einer davon: der Kleine Fuchs.
Der Kleine Fuchs ist früh im Jahr unterwegs
Er ist wie der Zitronenfalter und der Kohlweißling einer der frühen Schmetterlinge. Sein Trick: Der Kleine Fuchs überwintert in Häusern oder an anderen geschützten Orten – und kann dann schon unterwegs sein, sobald der Frost verschwunden ist.
Edelfalter mit schwarz-weiß-gelben Flecken
Erkennen kann man den Kleinen Fuchs, der auf den ersten Blick ein bisschen Ähnlichkeit mit dem Tagpfauenauge hat, an seinen rostbraunen Flügeln mit schwarz-weiß-gelben Flecken und blau-schwarzen Punkten am äußeren Rand. Er gehört zu den Edelfaltern und hat eine Flügelspannweite von ungefähr viereinhalb Zentimetern.
Warum der Kleine Fuchs die Brennessel liebt
Die Pflanze, die die wichtigste Rolle in seinem Leben spielt, trägt der Kleine Fuchs sogar im wissenschaftlichen Namen Aglais urticae: „Urticae“ ist der lateinische Name der Brennessel (und wenn wir schon mal dabei sind: Aglais ist der Name einer der drei Grazien und bedeutet „Pracht“ oder „Grazie“). Die Brennessel ist das Gewächs, auf dessen Blattunterseiten die Weibchen des Kleinen Fuchses ihre Eier ablegen – und das Wohnzimmer der Raupen, die sich kurz nach dem Schlüpfen über die Blätter hermachen. Oft sieht man unzählige Raupen in zarten Gespinsten an Brennesseln sitzen.
Der Falter schlüpft im Frühsommer
Nach vier Wochen verpuppen sich die Raupen und brauchen dann einen bis zwei Monate, bis der Kleine Fuchs im Frühsommer ausschlüpft. Der Schmetterling liebt Pflanzen mit viel Nektar. Die Kratzdistel zum Beispiel liebt er sehr, und die steht gerne in Gebüschen und Hecken oder an Wegrändern. Wenn niemand mit dem Mäher kommt…
Der Nektar des Schmetterlingsflieders für den Kleinen Fuchs
Eine weitere Lieblingspflanze des Kleinen Fuchses ist die Buddleja, die aus gutem Grund auch den Spitznamen „Schmetterlingsflieder“ hat. Der Strauch steht in vielen Gärten, und seine Blüten sind an warmen Tagen manchmal übersät mit Schmetterlingen. Wer diesen Anblick nicht liebt, dem ist wirklich nicht zu helfen!
Übrigens schadet es dem Schmetterling nicht, wenn im Frühling Brennesseln gemäht werden: Die Pflanze treibt neu aus und ist dann beim Kleinen Fuchs besonders beliebt.