Die Pflanze, um die es heute geht, hat zwei Gesichter. Das eine ist das des dornenbewehrten Strauches, der überall wächst, wo man ihn lässt. Das andere zeigt er im Juni, wenn aus dicken Knospen wunderschöne rosafarbene Blüten herauskommen, die den ganzen Strauch überziehen und noch dazu einen zarten Duft verbreiten, der schon seit Urzeiten für Kosmetik verwendet wird. Es ist die Wildrose, deren wohl bekannteste Vertreterin hierzulande die Heckenrose ist, die auch Hundsrose genannt wird.
Warum die Heckenrose auch Hundsrose heißt
Mit Hunden hat sie nichts zu tun, der Name ist eine Übersetzung des botanischen Zunamens „canina“, was soviel bedeutet wie „hundsgemein“. Und das heißt schlicht und einfach: weit verbreitet. Ich finde aber den Namen Heckenrose viel passender.
Dornen oder Stacheln?
Wenn sie nicht blüht, erkennt man die Heckenrose an ihren ovalen, wechselständig angeordneten Blättern sofort als Rosenart – und wenn nicht, tut man das spätestens nach einer Begegnung mit ihren Stacheln. Und wer jetzt stutzt: Das, was da piekt, kennen viele zwar als Dornen, aber es wird tatsächlich als Stachel bezeichnet. Dornen sind nämlich zugespitzte, verkümmerte kurze Triebe, während Stacheln aus Rindengewebe bestehen. Erkennen kann man das daran, dass man Stacheln ganz leicht abbrechen kann. Womit klar wäre, dass „Dornröschen“ eigentlich umgeschrieben werden müsste…
Anspruchsloser Strauch
Aber zurück zur Heckenrose. Sie hat keine großen Ansprüche an ihre Umgebung. Und wächst deshalb in Nordafrika genauso wie im gemäßigten Nordeuropa, am liebsten an Wegrändern, in Gebüschen und am Waldrand – dort, wo sie genug Licht bekommt. Sie kann locker drei Meter hoch werden und bildet ein ziemlich undurchdringliches Gebüsch, was sie eigentlich auch zu einem wunderbaren Gartenzaun macht.
Die Heckenrose und ihre duftenden Blüten
Die Blüten der Heckenrose kommen im Juni. Sie sind sehr groß, sehr zart und variieren zwischen weiß und rosa. Wer nah an sie herangeht, nimmt ihren zarten Rosenduft wahr. Er ist nicht so intensiv wie der anderer Wildrosenarten, etwa der Moschusrose, aus der zum Beispiel die Damaszenerrose entstanden ist. Die „rosa damaszena“ produziert einen schweren und sehr kostbaren Duft, der in Luxusparfums und Naturkosmetik enthalten ist. Auch die Heckenrose wird für Kosmetik verwendet, das Öl, das aus ich gewonnen wird, ist aber deutlich schwächer.
Hagebutten aus der Heckenrose gegen Erkältung
Im Herbst bildet die Heckenrose Früchte, die beinahe genauso spektakulär sind wie die Blüten. Es sind die knallroten Hagebutten, die für ihren hohen Gehalt an Vitamin C bekannt sind. Und deshalb gerne als Medizin gegen Erkältung eingesetzt werden. Jetzt sind aber erst einmal die Blüten dran…