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Kümmel ist die Arzneipflanze des Jahres 2016

Der Echte Kümmel ist ein wahres Multitalent. Das unscheinbare Gewächs hilft gegen viele Krankheiten und Beschwerden und in der Küche würzt es Salate und Suppen und macht schwere Speisen leichter verdaulich. Jetzt wurde der Kümmel zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gekürt.

Kümmel – seit Jahrtausenden bekannt

Spannend finde ich, dass man den Kümmel schon vor Jahrtausenden kannte. Im Grab von Tutanchamun wurden Samen der Pflanze gefunden, und auch in 5000 Jahre alten Pfahlbauten entdeckte man das Gewürz. Karl der Große soll die Pflanze auf seine Liste der Heilpflanzen gesetzt haben, die auf seinen Landgütern angebaut werden sollten.

Mittel gegen Verdauungsprobleme

Schon damals wusste man die Wirkung des Kümmels zu schätzen. Und auch heute noch ist er eines der besten Mittel gegen Blähungen, die es gibt. Das liegt an den ätherischen Ölen wie Carvon, das in geringerer Konzentration auch in Dill-Öl und Mandarinenschalen enthalten ist. Die Öle regen die Verdauungsdrüsen an und lösen Krämpfe im Magen-Darm-Bereich.

Die Heilwirkungen der Pflanze

Eingesetzt wird die Heilpflanze auch gegen Appetitmangel, Probleme mit der Fettverdauung, Mundgeruch, Menstruationsbeschwerden, Säuglings-Koliken, Rheuma und einiges mehr. Die Samen werden mit heißem Wasser übergossen und als Tee getrunken, gegen Verdauungsprobleme kann man eine Mischung aus Kümmel-, Koriander-, Fenchel– und Anis-Samen zusammengeben und überbrühen.

Tee, Tinktur oder Öl

Beliebt ist auch der AFK-Tee, eine verdauungsfördernde Mischung aus Anis, Fenchel und Kümmel. Auch als Öl oder als Tinktur (Pflanzenteile in hochprozentigen Alkohol einlegen und zwei Wochen in einem verschlossenen Glas ziehen lassen) kann man die Pflanzenkräfte nutzen – man nimmt die Tropfen verdünnt oder pur zu sich.

Leckeres Küchengewürz

Auch in der Küche ist Kümmel eine gute Zutat. Die Pflanze würzt Brot und Käse, passt gut zu Gulasch und Kohlgerichten. Schwere Speisen werden dank des Gewürzes deutlich leichter verdaulich.

Lebensraum am Wegrand

Zuhause ist der Kümmel (Carum carvi), der auch als Wiesenkümmel bekannt ist, vor allem im Mittelmeergebiet, aber auch in Deutschland hat er sich eingebürgert. Dabei ist er nicht besonders anspruchsvoll – man kann ihn auf Wiesen und an Wegrändern sehen. Er hat allerdings eine Vorliebe für lehmige Böden.

Winzige Blüten

Der Doldenblütler  wird bis zu 80 Zentimeter hoch. Die Blätter sind fein gefiedert – sie haben Ähnlichkeit mit denen des Fenchels und des Dills. Die Blüten , die zwischen Mai und Juli zu sehen sind, wachsen in doppelten Dolden. Die einzelne Blüte ist weiß oder leicht rosa und sehr klein. Bestäuber sind Käfer und Fliegen. Nach der Blüte, etwa ab August, entstehen die schmalen, halbmondförmigen Samen, die einen intensiven Duft verströmen, wenn man sie zerreibt.

Kümmel: Nicht mit Schierling verwechseln

Weil die Pflanze aber auch sehr giftigen Gewächsen wie dem Schierling sehr ähnlich sieht, sollte man sehr sicher sein, dass man auch die richtige Pflanze vor sich hat. Die Duftprobe kann helfen: Kümmelsamen duften sehr aromatisch, die des Schierlings nicht. Auf Nummer Sicher geht man mit kultivierten Kümmelpflanzen aus dem Gartencenter. Bester Standort: in der Sonne.

 

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