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Leckeres Früchtchen: die Felsenbirne

Haben Sie schon mal etwas von der Brandenburger Korinthe gehört? Wenn Sie jetzt an etwas Rosinenartiges denken, dann stimmt das nur halb. Die Brandenburger Korinthe ist nämlich eine Felsenbirne. Bei der Internationalen Grünen Woche 2013 wurde sie vorgestellt – aber eine neue Züchtung ist sie nicht. Eher eine Wiederentdeckung. In der Natur in Berlin und Brandenburg habe ich sie noch nicht entdeckt, aber wer sie sehen möchte, der sollte in den nächsten Tagen zum Schaugarten nach Schwante kommen. Dort kann man jetzt nämlich erfahren, warum die Felsenbirne den Spitznamen „Korinthe“ trägt. Doch dazu später.

Die Felsenbirne: Fast vergessenes Gewächs im Schaugarten Schwante

Die Felsenbirne ist ein kleiner Strauch von ungefähr drei Metern Höhe. Von April bis Juni bildet sie hübsche weiße Blüten mit fünf Blättern. Wenig später (also jetzt) kommen die Früchte, die dunkelrot oder bläulich-schwarz sind und ein bisschen aussehen wie kleine Äpfel. Und „Äpfelchen“ ist auch die Übersetzung des botanischen Gattungsnamens „Amelanche“. Der wurde 1549 zum ersten Mal schriftlich erwähnt – was bedeutet, dass die zu den Kernobstgewächsen gehörende Felsenbirne schon sehr lange bekannt war, bevor man sie vergessen hat.

Kleiner Strauch mit kleinen Früchten

Wer angesichts der kleinen Früchte an den holzigen Geschmack des Wildapfels denkt, der täuscht sich. Sehr. Denn die Felsenbirne schmeckt angenehm süß, ein bisschen nach Rosine (deshalb der Name „Korinthe“), ein bisschen nach Marzipan. Sie ist ziemlich vitaminreich und  hilft gegen hohen Blutdruck und Halsentzündungen und hält die Blutgefäße elastisch.

Plantagenbesuch in Brandenburg

Im Schaugarten Schwante gibt es eine etwa 20 Jahre alte Felsenbirnen-Plantage. Die ist im Frühling ein Blickfang mit ihren schneeweißen Blüten – und jetzt locken die Früchte: Ungefähr sechs Kilogramm der „Korinthen“ kann man von einem Busch ernten. Wer am 7. Juli kommt, kann neben der Felsenbirne noch andere Genüsse kosten: Dann ist Michael Kempf, Küchenchef des Berliner Sternerestaurants Facil zu Gast und führt eine Grill-Session durch (Anmeldung erforderlich).

Schaugarten Schwante, Gartenweg 56 in 16727 Oberkrämer OT Schwante, geöffnet Sa/So, 11-18 Uhr. Eintritt 3 Euro. Info: www.schaugarten-schwante.de

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2 Antworten auf „Leckeres Früchtchen: die Felsenbirne“

Wir haben vom Hof unserer Vorfahren in Ostpreußen vor Jahren Zweige des verwilderten Korinthenstrauches mitgebracht
Es ist ein schöner Strauch im Kuebel auf der Dachterrasse geworden (, sehr pflegeleicht)
Die Fruechte sind bei den Vögeln beliebt. Sind die Blätter ungiftig dh essbar??
L G B R

Liebe Frau Rehfeldt,
die Blätter enthalten sogenannte cyanogene Glycoside, die giftig sind. Das gilt auch für die Samen. Die reifen Früchte aber kann man essen, sie schmecken süß und ein bisschen nach Marzipan.
Liebe Grüße von Silke Böttcher

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