Der Rapsweißling ist einer der Schmetterlinge, die glücklicherweise noch relativ häufig zu sehen sind. Man begegnet ihm dort, wo es ein bisschen schattig und feucht ist. Und manchmal lässt er sich sogar ganz freiwillig fotografieren…
Rapsweißling bei der Nektar-Mahlzeit
Eigentlich ist es eine Geduldsprobe, Schmetterlinge aufs Foto zu bekommen. Sie schließen gerne immer dann die Flügel, wenn man kurz davor ist, abzudrücken. Oder sie drehen sich herum. Sobald man Schatten wirft, fliegen sie davon. Der Rapsweißling auf dem Foto aber war so sehr mit seiner Mahlzeit an einer Knoblauchsrauke-Blüte beschäftigt, dass er die Fotografin gar nicht bemerkt hat.
Auffällige Adern an den Flügeln
Der Tagfalter hat eine Flügelspannweite von etwa fünf Zentimetern. Auffälligstes Detail aber sind die deutlich sichtbaren Adern auf der Flügelunterseite (deshalb wird er manchmal auch als Grünader-Weißling bezeichnet), die leicht olivfarben, breit und beschuppt sind. Die Spitzen der Vorderflügel sind dunkelgrau. Männchen tragen außerdem einen dunklen Fleck auf der Flügeloberseite, Weibchen sogar zwei.
Kühle und feuchte Lebensräume
Unterwegs ist der Rapsweißling (Pieris napi), der zur Familie der Weißlinge gehört (bekanntestes Familienmitglied ist der Große Kohlweißling) zwischen April und September. Er liebt, wie schon gesagt, etwas kühle und feuchte Gebiete, zum Beispiel lichte Wälder, Waldränder, Wiesen und Flusstäler. Wenn dort dann auch noch Pflanzen wie Schaumkraut, Knoblauchrauke, Kresse und andere Kreuzblütler wachsen, dann stehen die Chancen gut, den Schmetterling zu sehen. Offene Ackerlandschaften und Gemüsefelder meidet er (anders als der Kohlweißling gilt er also nicht als Schädling).
Raps mag er trotz seines Namens nicht besonders
Mit Raps hat der Falter trotz seines Namens nichts zu tun (man sieht ihn jedenfalls nur äußerst selten an Rapsblüten), auch seine Raupe lebt nicht an dieser Pflanze. Vielleicht hat er auch deshalb seinen neueren Namen Grünader-Weißling bekommen.
Vorliebe für Kreuzblütler
Zwei bis drei Generationen des Falters sind pro Jahr unterwegs. Die Weibchen legen die Eier an Pflanzenstängeln ab, nach fünf Tagen schlüpfen die Raupen und verpuppen sich etwa 20 Tage später. Wirtspflanzen sind die schon erwähnten Kreuzblütler.
Rapsweißlinge leiden unter intensiver Landschaftspflege
Obwohl der Schmetterling noch ziemlich häufig ist, leidet er unter intensiver Pflege von Landschaften. Die zu breite Mahd von Böschungen neben Wegen und Straßen und die Zerstörung von Feldwegsäumen nehmen dem Rapsweißling den Lebensraum. Um zu verhindern, dass seine Zahl abnimmt, sollte man sich für den Schutz dieser Lebensräume einsetzen – wer will schon eine Welt ohne Schmetterlinge?
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