Haben Sie schon mal eine karierte Blüte gesehen? Hier kommt der lebende Beweis, dass es sie gibt. Das Foto zeigt eine Schachbrettblume, die in der wilden Natur zu den wirklich ganz seltenen und sehr streng geschützten Pflanzen gehört. In Brandenburg wächst sie auf einer Wiese nahe dem Ort Ziesar.
Die Schachbrettblume liebt nasse Füße
Die großen Glocken mit ihrem violett-weißen Muster, die im April und Mai aufblühen und von Bienen oder Hummeln bestäubt werden, sind spektakulär und absolut unverwechselbar. Dass die Pflanze so selten ist, liegt daran, dass sie so große Ansprüche an ihren Lebensraum stellt. Sie braucht nämlich feuchte Wiesen oder Sümpfe mit nicht zu nährstoffreichen und leicht sauren Böden und viel Sonne. Nasse Füße machen dem Zwiebelgewächs also nichts aus, Trockenheit dagegen schon.
Blume des Jahres 1993
Und das Problem mit den Feuchtgebieten war ja schon mehrmals Thema dieses Blogs – wenn Fließgewässer begradigt und Sumpfwiesen trockengelegt werden, verschwinden Tiere und Pflanzen, die auf diese Biotope angewiesen sind. Bei der Schachbrettblume kommt auch noch die Überdüngung von Wiesen dazu, die dafür sorgt, dass der Boden zu nährstoffreich wird. Um auf ihre besondere Schutzwürdigkeit hinzuweisen, wurde die Pflanze 1993 zur Blume des Jahres gekürt.
Die kultivierte Form gibt es im Gartencenter
In ganz Deutschland steht sie auf der Roten Liste der gefährdeten Arten und ist streng geschützt. Wer das Gewächs im Garten haben möchte, kann sich die kultivierte Form im Gartencenter kaufen. Ausreichend Feuchtigkeit braucht sie auch dort, aber keinen Sumpf.
Nach der Blüte bildet die Schachbrettblume dreigeteilte Kapseln mit Samen, die reif werden, wenn die Pflanze verwelkt ist. Damit sie sich verbreiten können, werden Schachbrettwiesen erst später gemäht als „normale“ Wiesen.
Vorsicht, die Schachbrettblume ist giftig
So schön die Schachbrettblume ist – man sollte ihr mit Respekt begegnen. Denn sie gehört zu den Giftpflanzen. Sie enthält in allen Teilen Alkaloide, die zu Erbrechen, Herz-Kreislaufstörungen und bei großen Dosen sogar zu Herzstillstand führen können.
Das könnte Sie auch interessieren:
https://wildes-berlin.de/pelztragerindie-hummel/