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Schönheit in Gelb: der Schmalblättrige Doppelsame

Der Schmalblättrige Doppelsame hat Blätter, bei denen man sofort an Rucola denkt. Und das ist gar nicht so abwegig…

Der Schmalblättrige Doppelsame ist auch als Wilde Rauke bekannt

Mit seinen leuchtend gelben Blüten ist der Schmalblättrige Doppelsame (Diplotaxis tenuifolia) eine echte Schönheit. Weil sein Wuchs so zart ist, kann man ihn trotzdem leicht übersehen. Die Pflanze gehört zu den Kreuzblütengewächsen und wird auch als Wilde Rauke bezeichnet. Sie ist eine von drei Arten, die unter dem Namen Rucola bekannt sind: die Garten-Senfrauke, der Mauer-Doppelsame und der Schmalblättrige Doppelsame. Wenn Sie Rucola auf dem Markt kaufen, stammen die Blätter meist von dem Gewächs mit den namensgebenden schmalen Blättern.

Vorliebe für Sonne und Wärme

Der Schmalblättrige Doppelsame liebt helle, warme und trockene Lebensräume, etwa Brachen, Wegränder, Lichtungen und Dämme, er bevorzugt stickstoffhaltige Böden. Oft stehen viele Pflanzen an einer Stelle. Verbreitungsraum der Pflanze ist ganz Mittel-, Nord- und Südeuropa.

Leuchtend gelbe Blüten

Das Gewächs wird maximal einen Meter hoch, meist erreicht es etwa 30 bis 50 Zentimeter. Auffällig sind die gefiederten Blätter. Zwischen Mai und September bilden sich die Blüten mit vier leuchtend gelben Blättern, die sehr angenehm duften. Nach der Bestäubung bilden sich lange Schoten, die nach oben ragen. Darin liegen die Samen. Sobald sie reif sind, platzen die Schoten auf und geben die Kügelchen frei. Für die Verbreitung nutzen sie einen Trick: Bei Nässe werden sie schleimig und bleiben dann zum Beispiel an Tierhaaren hängen.

Schwebfliegen und Bienen als Bestäuber

Der Schmalblättrige Doppelsame kann sich selbst bestäuben, aber er ist auch bei Insekten sehr beliebt. Schwebfliegen lieben den Pollen und auch Bienen (Wildbienen) besuchen die Blüten gern.

Der Schmalblättrige Doppelsame hat essbare Blätter

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, die Pflanze zu schätzen, und der war lange Zeit vollkommen in Vergessenheit geraten: der intensiv-würzige Geschmack der Blätter. Dafür sorgen die in ihnen enthaltenen Senföle. Bei der wilden Form steckt auch Erucasäure drin, die die Blätter bitter schmecken lässt (und in höherer Konzentration giftig ist) – bei gezüchteten Varianten ist der Gehalt der Säure gering.

Die jungen Blätter haben einen milderen Geschmack und eignen sich gut als Zutat für Salate, Pesto und Pizza.

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