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Seltene Berlinerin: die Schleiereule

Ich finde ja, Schleiereulen sehen immer ein bisschen verschlafen aus. Allerdings sollte sich niemand von diesem Eindruck täuschen lassen, denn den Vögeln entgeht nichts. Wenn sie nachts auf Jagd gehen, sehen sie das kleinste Nagetier und sind dazu im Flug absolut lautlos. Sehen kann man sie aber leider nur selten – und das liegt nicht nur daran, dass sie nachtaktiv sind. Denn Schleiereulen sind leider sehr, sehr selten. Und das nicht nur in Berlin.

Die Schleiereule ist so groß wie eine Taube

Mit ihrem herzförmigen Gesichtsschleier, den schwarzen Augen und dem weißbraungrauen Gefieder ist die Schleiereule eine auffällige Schönheit. Sie ist ungefähr so groß wie eine Taube und hat eine Vorliebe für wenig genutzte Scheunen, Ställe oder Kirchtürme, in die sie sich zurückziehen kann. Tagsüber harrt sie dort fast unbeweglich aus. Wahrscheinlich würde man sie gar nicht bemerken, obwohl sie sich nicht versteckt.

Sie wohnt in dunklen Ecken

Für sein Nest bevorzugt der Vogel dunkle Ecken – eine schlichte Mulde ohne Gras oder anderes Nistmaterial ist das Kinderzimmer für die Jungen, die im Mai aus den vier bis sieben Eiern schlüpfen. Außerhalb der Stadt wohnt die Schleiereule auch in Baumhöhlen oder Felsspalten. An diesen Orten übersteht sie auch den Winter. Allerdings haben strenge Frostperioden schon für viele Opfer unter den Eulen gesorgt, denn sie gelten als schlechte Futterverwerter und haben zudem nur eine geringe Fettspeicherung. Trotzdem verlassen sie ihren Lebensraum auch bei großer Kälte nur selten.

Lautloser Flug

Die Schleiereule ernährt sich von kleinen Nagern wie Hausmäusen und Ratten, aber auch von kleinen Vögeln, Fröschen oder Insekten. Bei der Jagd fliegt sie dicht über dem Boden und schafft es, dabei vollkommen geräuschlos zu sein.

Die Schleiereule ist eine seltene Schönheit

Dass sie so selten ist, liegt mancherorts an der Nahrungsknappheit, aber auch mit dem Verschwinden von Brut- und Ruheplätzen hat sie zu kämpfen. Die Schleiereule ist ziemlich standorttreu. Das Abreißen oder Sanieren alter Scheunen und Ställe oder das Versperren des Kirchturmfensterns mit Taubengittern kann für den Vogel dramatische Folgen haben. Wer ihm helfen will und einen Garten mit Stall oder Scheune hat, hält geeignete Räume für ihn frei. Oder er baut nach Anleitung des Nabu einen Schleiereulen-Nistkasten, in dem die nächste Generation großgezogen werden kann.

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