Dieser Pilz ist so zart, dass man ihn gar nicht anfassen mag, aus Sorge, ihn zu beschädigen. Mit seinen winzigen Verästelungen sieht der schneeweiße Ästige Stachelbart aus wie eine Koralle aus dem Meer. Die Chancen, ihn zu sehen, sind nicht groß, denn der Pilz, der in alten Buchenwäldern lebt, ist sehr selten.
Der Ästige Stachelbart sieht aus wie ein zu Eis erstarrter Wasserfall
Von weitem erinnert der Ästige Stachelbart an einen großen Schwamm, der an Totholz klebt. Aber wer näherkommt, sieht die winzigen Ästchen an dem ungefähr 20 Zentimeter großen Pilz. Sie bilden ein Kunstwerk, das die Phantasie anregt. Manche Exemplare sehen auch ein bisschen aus wie ein kleiner, zu Eis erstarrter Wasserfall.
Helfer im Wald
Wer den Ästigen Stachelbart sehen möchte, der kann seine Suche auf totes Holz beschränken, denn der Pilz wächst nicht auf lebenden Bäumen. Sein feines Myzel sitzt im Holz und hilft dabei, es morsch werden und zerfallen zu lassen. Damit ist er nicht nur wichtig für die Beseitigung organischen Abfalls im Wald, sondern unterstützt auch noch andere Tiere wie Insekten und Spechte, die ebenfalls in zerfallendem Holz leben.
Der Pilz steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten
In Europa wächst der Ästige Stachelbart nur in alten Buchenwäldern. Weil die immer mehr verschwinden und absterbende Bäume leider oft gefällt werden, bevor sie von allein umstürzen, ist der Pilz des Jahres 2006 sehr, sehr selten geworden, er steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Deshalb sollte man ihn unbedingt stehenlassen, obwohl man den jungen Pilz essen könnte.
Ästiger Stachelbart braucht Totholz
Zu sehen ist der Ästige Stachelbart meist zwischen Sommer und Herbst, und der beste Schutz, den man ihm geben kann, ist es, Totholz im Wald zu lassen. Das hilft im Übrigen nicht nur diesem, sondern vielen anderen Pilzen, Insekten und Vögeln, die auf und von dem Holz leben. Mal ganz abgesehen davon, dass ein Wald ohne ein paar umgefallene und moosbedeckte Bäume irgendwie ziemlich langweilig ist.
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