Das Sumpf-Helmkraut gehört zu den Pflanzen, die so versteckt wachsen, dass man sie kaum sieht. Und das, obwohl es gar nicht so selten ist. Grund genug, es mal vorzustellen.
Das Sumpf-Helmkraut hat wunderschöne Lippenblüten
Etwa 30 Zentimeter hoch wird das Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata), das zu den Lippenblütlern gehört. Sein Stängel ist vierkantig und die gegenständig wachsenden Blätter oval und spitz zulaufend. Die länglichen, direkt an den Blattachseln sitzenden Blüten sind hellblau bis zartlila und tragen auf der teilweise weißen Unterlippe ein Muster aus lilafarbenen Pünktchen.
Hummeln „rauben“ den Nektar
Blütezeit der Pflanze ist zwischen Juni und September, und der Nektar lockt hauptsächlich Bienen an, aber auch Erdhummeln – wobei nur die Bienen auch die Bestäubung übernehmen, während die Hummeln die Kronröhre an der Seite – weit weg von den Pollenpaketen – anbeißen und den Nektar heraussaugen.
Die Früchte gaben der Pflanze den Namen
Nach der Blüte bilden sich Früchte, die aufplatzen, wenn die vier darin ruhenden Samen reif sind. Und diese sind so klein und leicht, dass sie mit dem Wind verbreitet werden. Der Form der Früchte verdankt die Pflanze übrigens ihren Namen: Sie tragen eine Art Helm, der dazu da ist, Regentropfen zu fangen – der Aufprall löst die Samen aus der Frucht.
Heilmittel gegen Nervosität
Die ulkige Form der Früchte hat der Pflanzengattung (weltweit gibt es beinahe 500 Arten) in englischsprachigen Ländern den Namen Skullcap („Schädelkappe“) eingebracht. Und unter diesem Namen ist sie auch als Heilkraut bekannt: Es soll gegen Schlaflosigkeit, Nervosität und Angstzustände helfen. Man trinkt das Kraut als Tee oder nimmt es in Form von Globuli ein.
Das Sumpf-Helmkraut liebt Ufer und nasse Wiesen
Bevorzugter Standort des Sumpf-Helmkrauts sind Gebüsche am Ufer, nasse Wiesen, Bruchwälder und Flachmoore, und wo es wächst, bildet es lockere Verbände, denn es verbreitet sich auch durch Ausläufer, aus denen neue Triebe entstehen. Übrigens lässt sich das Sumpf-Helmkraut auch im Garten anbauen. Man kann es als Saatgut oder im Topf kaufen und setzt es dann an einen sonnigen oder halbschattigen Platz mit möglichst kalkarmem Boden.