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Tiere im Winter: Überlebensstrategien in der Natur

Wenn es kalt wird, beginnen für die Natur harte Zeiten: Schließlich müssen sich Tiere im Winter einiges einfallen lassen, um an Nahrung zu kommen und sich vor Frost zu schützen. Die besten Strategien sind Flucht in den Süden (Zugvögel) oder Winterschlaf (z.B. Haselmaus oder Siebenschläfer). Wildschweine zum Beispiel setzen auf eine dritte Variante: ein dichtes Winterfell und eine dicke Speckschicht, die sie sich vorsorglich anfressen.

Tiere im Winter: Kampf gegen Frost und Hunger

Nahrung brauchen die daheimgebliebenen Tiere, die sich nicht in Winterschlafhöhlen zurückziehen, natürlich trotzdem. Pflanzenfresser wie Rehe und Feldhasen haben es besonders schwer, denn viel Grünes gibt es in der kalten Jahreszeit ja nicht. Das treibt die Tiere in die Nähe der Menschen, wo sie in Gärten oder auf Feldern meistens noch etwas finden. Auch die Rinde junger Bäume und Waldfrüchte wie Eicheln, Kastanien und Bucheckern sind in dieser Zeit begehrt.

Eulen hören Mäuseschritte unter der Schneedecke

Fleischfresser wiederum stellen ihre Vorlieben im Winter oft um. Während sie im Sommer fast ausschließlich nach lebender Beute jagen, ernähren sie sich in der kalten Jahreszeit durchaus auch mal von Aas. Das können überfahrene Tiere an Straßen sein, aber auch Tiere, die die Kälte nicht überlebt haben. Eulen zum Beispiel nutzen außerdem ihr Gehör, das scharf genug ist, um Mäuse zu hören, die unter einer Schneedecke herumwandern.

Wildschweine und ihre Vorliebe für Gärten

Wildschweine gehören zur dritten Kategorie, den Allesfressern. Im Sommer ernähren sie sich von Wurzeln, Schnecken, Mäusen und Waldfrüchten. Aber ihr Winterspeck reicht nicht aus, um mehrere Monate ohne Nahrung zu überstehen. Deshalb suchen sie im Wald und in Parks nach Bucheckern und Eicheln, auch Aas verschmähen sie nicht. Dass sie gerne auch auf Äckern Kartoffeln und in Gärten Blumenzwiebeln ausgraben, macht sie allerdings bei Gärtnern und Landwirten nicht unbedingt beliebt.

Wenn wir schon mal bei den Wildschweinen sind: Deren Paarungszeit beginnt übrigens schon im November. Der Nachwuchs wird ab März geboren – das Weibchen zieht sich dafür in einen geschützten Wurfkessel zurück, weil die neugeborenen Frischlinge weder Kälte noch Nässe vertragen. Die Sterblichkeitsrate in dieser Zeit ist deshalb sehr hoch.

Tiere im Winter: Hilfe für Eichhörnchen und Vögel

Aber zurück zu den Tieren im Winter. Wenn es sehr kalt und schneereich ist, bekommen Rehe und andere Wildtiere Unterstützung vom Förster, der Heu und anderes ausstreut. Spaziergänger im Wald sollten sich dagegen zurückhalten: Brot und Essensreste zum Beispiel können Tieren schaden, außerdem locken die gut gemeinten Gaben Tiere noch mehr in die Nähe der Menschen. Wer helfen möchte, kann im Herbst Kastanien sammeln und beim Forstbetrieb abgeben,  ein Futterhäuschen für Vögel im Garten oder auf dem Balkon aufstellen und für Eichhörnchen Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Haferflocken in Astgabeln legen.

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