Da kann es noch so tolle Computerspiele geben: Der spannendste Abenteuerspielplatz ist die Natur. Wer aber noch ein paar Ideen für Entdeckungen im Grünen, besonders im Naturgarten, sucht, für den ist das Buch „Umweltspürnasen“ genau das Richtige.
Umweltspürnasen basteln Ohrwurmglocken
Es gibt unendlich viel, was man in der Natur machen kann. Am einfachsten ist es im naturnahen Garten, wo man Begegnungen mit Igeln haben, die Bewohner des Komposthaufens beobachten, Glühwürmchen anlocken, Gänseblümchen für selbstgemachte Pfannkuchen pflücken, Ohrwurmglocken basteln und Hecken pflanzen kann. Und noch viel mehr.
Ausprobieren und Experimentieren
Die Autoren Ingrid Greisenegger, Dr. Werner Katzmann, Karo Katzmann und Klaus Pitter haben in ihrem Aktivbuch Naturgarten Ideen der unterschiedlichsten Art zusammengetragen. Vieles ist spielerisch (zum Beispiel der Wanderstab mit gebogenem Griff, den man „züchten“ kann), bei anderem lernen Kinder, aber auch Erwachsene viel über das Zusammenwirken von Tieren und Pflanzen im Naturgarten. Die Bedeutung von Wildkräutern, das Bestimmen von Schmetterlingen, der Blick in den Boden – es gibt viel auszuprobieren, zu kochen, zu basteln und zu experimentieren.
Natur-Unterricht für Kinder
Es gibt Anleitungen zum Vermehren von Pflanzen, zum Bauen eines Schneckenzauns und zur Gestaltung einer Kräuterspirale, Experimente mit den Brennhaaren einer Brennessel, das Zusammenbrauen eines Cocktails für Schmetterlinge (die man dann wunderbar beobachten kann), Informationen über Nistkästen und vieles mehr.
Rezepte und ein paar Abenteuer
Rezepte für Speisen wie Topinambur-Cremesuppe runden das Ganze ab. Und Abenteuer gibt es auch: Zum Beispiel wenn man im Garten eine Lichtfalle für Insekten aufbaut und die Krabbeltiere dann nachts unter die Lupe nimmt.
Das liebevoll gestaltete und mit den originellen Bildern von Klaus Pitter illustrierte Buch ist eine Fundgrube von Ideen, von denen man viele auch auf dem Balkon und in der wilden Natur umsetzen kann. Gedacht ist es für Kinder, aber auch Große werden ihren Spaß damit haben (und können auch noch etwas lernen).
Kinder sind zu wenig in der Natur
Abenteuer in der Natur sind heute wichtiger als je zuvor. Der kanadische Biologe, Paläontologe und Erzieher Dr. Scott D. Sampson hat nämlich herausgefunden, dass das durchschnittliche nordamerikanische Kind (bei mitteleuropäischen gilt das genauso) etwa sieben Stunden pro Tag (!) Bildschirme anstarrt, aber nur ein paar Minuten draußen spielt. Auch er hat ein Buch geschrieben („How to raise a wild child“ – Wie man ein wildes Kind erzieht) und hält Vorträge über die Auswirkungen, die das In-der-Stube-Hocken auf Kinder hat (von Fettleibigkeit bis zu Konzentrationsstörungen).
„Umweltspürnasen“: Ein Buch mit vielen Anregungen
Grund genug also, mal wieder in die Natur zu gehen. Spannende Unternehmungen finden sich im Buch „Umweltspürnasen“ jedenfalls genug.
Buch „Umweltspürnasen“, Orac Verlag/Kremayr & Scheriau GmbH Wien; 128 Seiten mit vielen Fotos und Illustrationen, 14,90 Euro
Wer mehr über die Erkenntnisse des Wissenschaftlers Dr. Scott D. Sampson erfahren möchte, findet viele Informationen und einige Videos auf der englischsprachigen Internetseite raiseawildchild.com