Am 14. Februar ist Valentinstag. Und was hat das jetzt mit der Berliner Natur zu tun? Ziemlich viel – jedenfalls im Ökowerk. Dort dreht sich der ganze Tag um „Träume, Luftikusse und Beziehungskisten“. Und zwar die in der Natur.
Valentinstag in aller Welt
Ein kleiner Exkurs vorab: In vielen Ländern ist der 14. Februar ein Tag der Liebenden. Die Japaner beschenken einander mit Schokolade, in England sind es Gedichte und hübsch gestaltete Karten. Die Italiener (und nicht nur sie) mögen den Brauch der „Liebesschlösser“, die sie samt ihren Namen an Brücken anschließen. Die Deutschen verschenken meist Blumen. Auch in China, Brasilien und anderen Ländern wird der Valentinstag gefeiert. Dass Blumen-, Schmuck- und Süßwarenhändler und die gesamte Werbe-Industrie diesen Tag lieben, ist eine andere Geschichte.
Ein Märtyrer namens Valentin
Aber wenn wir schon mal dabei sind: Der Valentinstag geht zurück auf einen Märtyrer, Valentin von Terni, der ein einfacher Priester war und trotz eines kaiserlichen Verbots Liebespaare nach christlichem Ritus getraut und ihnen Blumen aus seinem Garten geschenkt haben soll. Er stiftete viele glückliche Ehen, aber der Kaiser ließ ihn, weil er sein Verbot missachtet hatte, am 14. Februar 269 enthaupten.
Tänze und Gesang in der Vogelwelt
In der Natur spielt das Datum natürlich keine Rolle. Aber im zeitigen Frühling, wenn die Paarungszeit beginnt, lassen sich auch Tiere einiges einfallen. Die Vogelmännchen tragen ihr Prachtkleid und sie umwerben die Weibchen mit Tänzen (bei den Kranichen ist das ein besonderes Schauspiel) und Gesang.
Brautgeschenke in der Natur
Und Brautgeschenke gibt es auch: Finken, Meisen und auch der seltene Wiedehopf (Foto) zum Beispiel überreichen ihren auserwählten Weibchen einen Schnabel voller Futter, Bienenfresser manchmal eine ganze Hummel. Der Eisvogel verschenkt einen frisch gefangenen Fisch – und das anspruchsvolle Weibchen erwartet das auch: Es lässt das Männchen gar nicht in seine Nähe, wenn es ihr kein Geschenk mitbringt.
Staren-Männchen schmücken das Nest mit Blumen
Stare dagegen halten es eher mit Blumen – die Männchen schmücken das Nest, das sie gebaut haben, vor der „Besichtigung“ durch das Weibchen noch mit Blüten.
Warum sich Vögel beschenken
Die Brautgeschenke in der Vogelwelt haben natürlich nichts mit Romantik zu tun. Es geht ums reine Überleben: Die Weibchen, die meist den Hauptteil des Brutgeschäftes übernehmen müssen, brauchen zusätzliche Energie, um diese Belastung zu schaffen. Da sind die nahrhaften Geschenke mehr als willkommen. Und das Männchen kann beweisen, dass es in der Lage ist, seine Vogelfamilie zu ernähren.
Reiher lassen sich gerne kraulen
Krähen und Reiher wiederum bevorzugen körperliche Zuwendung durch Kraulen des Gefieders am Kopf. Wobei es weniger um Zärtlichkeit geht als darum, Ungeziefer an Körperregionen loszuwerden, an die die Vögel selbst nicht gut herankommen.
Allgemein dienen diese Rituale der Paarbindung, und sie sollen Aggressionen abbauen. Denn zu zweit ist das anstrengende Brutgeschäft deutlich einfacher.
Vortrag im Ökowerk
Bei der Veranstaltung im Ökowerk erzählt Ernst Paul Dörfler von 11 bis 12.30 Uhr davon, wie Vogelmännchen und -Weibchen ihre Beziehung auffrischen. Der Naturwissenschaftler aus Dessau hat ein sehr amüsantes und spannendes Buch über dieses Thema geschrieben: In seinem Vortrag trägt er aus „Liebeslust und Ehefrust der Vögel“ vor (Beitrag: 5, Kinder 3 Euro).
Experimente im Wasser
Es gibt aber noch mehr Spannendes im Ökowerk: Von 11 bis 13.30 Uhr sowie von 13.30 bis 16 Uhr dreht sich bei Experimenten mit Wasser alles um „Wasserforscher und Luftikusse“. Brauseraketen gibt es bei der Veranstaltung mit Regina Höfele ebenso wie Piratenbasteleien (Beitrag: 4, Kinder 3 Euro).
Traumfänger basteln
Zwischen 11.30 und 15.30 Uhr kann man Traumfänger basteln. Perfekt für alle, die sich vor Alpträumen fürchten, denn diese luftigen Gebilde lassen nur die guten Träume durch. Marie-Luise Büchner bastelt mit den Teilnehmern Traumfänger aus Weidenruten, Vogelfedern und anderen Naturmaterialien.
„Was Vögel futtern“
Der spannende Thementag schließt mit Märchen aus dem Buch vom Vogel Glück (14 bis 15 Uhr, Beitrag 2 Euro) und einem weiteren Vortrag von Ernst Paul Dörfler: In „Was Vögel futtern“ (14-15.30 Uhr) erzählt er, was auf der Speisekarte der Vögel steht und was so alles in den anfangs schon erwähnten Brautgeschenken steckt. Beitrag: 5, Kinder 3 Euro.
Valentinstag im Ökowerk – Infos
Termin: 14. Februar, 11-16 Uhr
Adresse: Ökowerk, Teufelsseechaussee 22
Anfahrt: S-Bhf. Grunewald, von dort 20 Minuten Fußweg; S-Bhf. Heerstraße, von dort 25 Minuten Fußweg. Parkplätze am Teufelsberg vorhanden
Ökowerk im Internet: www.oekowerk.de