Die Schmetterlingstramete ist ein spektakulärer Pilz. Ein Kunstwerk mit unterschiedlich gefärbten Ringen, das auf umgestürzten Bäumen wächst und kaum zu übersehen ist. Auch in der Berliner Natur kann man dem Pilz begegnen – er ist relativ häufig.
Die Schmetterlingstramete leuchtet in vielen Farben
Manche nennen die Schmetterlingstramete (Trametes versicolor bzw. Coriolus versicolor) auch Bunte Tramete oder Schmetterlingsporling. Die Oberseite des runden, am Rand welligen Pilzes ist braun, grau, oliv und sogar rötlich, am Rand ist er leuchtend weiß. Einige Bereiche glänzen, andere sind samtig weich. Die Unterseite hat weniger Farben zu bieten – sie trägt feine weiße Poren.
Viele Pilze an einem Platz
Meistens stehen viele der Schmetterlingstrameten dicht nebeneinander, wie auf dem Foto zu sehen, teilweise sind sie miteinander verwachsen.
Vorliebe für Rotbuchen-Stümpfe
Bis zu acht Zentimeter Umfang kann eine einzelne Tramete haben, und die „Familien“ besiedeln oft einen ganzen Baumstumpf. Meist wachsen die Pilze auf abgestorbenen Rotbuchen, gelegentlich auch auf Stümpfen und Stämmen von Hasel, Birke, Eiche oder Weide. Auch auf Nadelbäumen fühlen sie sich wohl.
Nicht nur auf Totholz im Wald kann man die Tramete sehen, sondern auch auf gelagertem Holz und sogar auf Eisenbahnschienen.
Schwäche-Parasit
Gelegentlich wächst der Pilz aber als sogenannter Schwäche-Parasit auch auf Wunden lebender Bäume (zum Beispiel dort, wo Äste abgesägt wurden). Dort kann er Weißfäule verursachen, die die Zellulose und das Lignin (das sind Polymere, die die Verholzung der Zellen bewirken) des Holzes zersetzt.
Die Fruchtkörper, die einjährig sind, kann man zu jeder Jahreszeit sehen, am häufigsten aber zwischen Mai und August – dann sind sie frisch und besonders dekorativ.
Verwendung als Heilpilz
Ein Speisepilz ist die Schmetterlingstramete nicht, sie ist ungenießbar. In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird sie allerdings als Heilpilz genutzt: Sie enthält Polysaccharide, die Tumore hemmen und das Immunsystem anregen sollen. Auch gegen Rheuma, Diabetis, Gastritis, Migräne, gestörte Leberfunktion und Tinnitus soll der Pilz helfen. Man bekommt ihn in Kapsel- und Pulverform zu kaufen (einfach im Internet nach Heil- bzw. Vitalpilzseiten nach „Coriolus versicolor“ suchen). Wer ihn in Pulverform zu sich nehmen will, sollte ihn z.B. mit Apfelmus vermischen, um den unangenehmen Geschmack zu übertönen.
Schmetterlingstramete im Wald
Die Exemplare im Wald, die man beim Spaziergang sieht, sollte man lieber stehen lassen, zumal das Trocknen ziemlich aufwändig ist. Und sich einfach am schönen Anblick der Schmetterlingstramete freuen.