Manche nennen den Gewöhnlichen Wasserdost auch Kunigundenkraut. Oder Lämmerschwanz. Andere bezeichnen ihn als Drachenkraut oder Wasserhanf. Diese Pflanze hat offensichtlich die Phantasie der Menschen schon immer angeregt. In Berlin und Brandenburg kann man sie an vielen Orten sehen.
Wasserdost gehört zu den Korbblütlern
Mit der Gattung Dost, zu der zum Beispiel die Gewürzpflanzen Oregano (auch als Echter Dost bekannt) und Majoran gehören), hat der Wasserdost nichts zu tun. Er gehört zu den Korbblütlern, während es beim Dost die Lippenblütler sind. Ein bisschen Ähnlichkeit gibt es aber – womöglich verdankt der Wasserdost dieser Tatsache seinen Namen.
Vorliebe für feuchte Untergründe
Das Gewächs, das zwischen Juli und September blüht, steht auf und an feuchten Wiesen, an Ufern, Wäldrändern und in Auwäldern. Übersehen kann man es nicht, denn es wird bis zu zwei Meter hoch. Seine Blätter sind handförmig mit länglichen, gezähnten Einzelblättern (sie haben ein bisschen Ähnlichkeit mit denen des Hanfs, weshalb die Pflanze auch als Wasserhanf bezeichnet wird), die Blüten bilden einen dichten, rosaroten Schirm.
Eindrucksvolle Blüten
Wenn man sie anschaut, sehen sie ein bisschen struppig aus – bei genauem Blick erkennt man, woran das liegt: Die Narben sind deutlich länger als die Blüten selbst.
Von Insekten umschwärmt
Insekten lieben den Wasserdost (Eupatorium cannabinum) und umschwärmen ihn in großer Zahl. Dazu gehören Hummeln, wie man auf dem Foto sieht, aber auch Schwebfliegen und Schmetterlinge. Ein ganz besonderer Schmetterling ist sogar hauptsächlich auf den Wasserdost angewiesen: der Russische Bär, ein prächtiger Nachtfalter, der mit dem Schönbär verwandt ist.
Die Samen, die sich nach der Blüte bilden, brauchen keine tierische Hilfe, um sich auszubreiten: Sie nutzen den Wind.
Wasserdost als Heilpflanze
So häufig er ist – unterschätzen sollte man den Wasserdost nicht. Denn in ihm steckt eine Menge. Er ist eine sehr bekannte Heilpflanze und in vielen Arzneimitteln enthalten. Inhaltsstoffe wie ätherisches Öl, Bitterstoffglykosid, Eupatorin, Harz und Gerbstoffe helfen gegen Abwehrschwäche, Erkältung, Entzündungen und Hautausschläge, und auch gegen Fieber und rheumatische Erkrankungen wird die Pflanze eingesetzt.
Weil sie allerdings auch Pyrrolizidinalkaloide enthält, die seit kurzer Zeit im Verdacht stehen, die Leber zu schädigen, sollte man den Wasserdost nur niedrig dosiert einsetzen. Als homöpathisches Mittel oder äußerlich angewandt besteht keine Gefahr.