Ostern steht vor der Tür – Grund genug, mal ein Tier vorzustellen, das oft genug für den Osterhasen gehalten wird: das Wildkaninchen. Der kleine Verwandte des seltenen Feldhasen ist in Berlin auf Verkehrsinseln und in Parks unterwegs.
Der Unterschied zwischen Wildkaninchen und Feldhase
Wer jetzt noch das Hauskaninchen ins Spiel bringen will: Das Wildkaninchen ist sozusagen sein Urahn, und es ist schwer, diese beiden zu unterscheiden. Der Feldhase wiederum hat zwar Ähnlichkeit mit dem Kaninchen, aber wer genauer hinschaut, stellt fest, dass er deutlich größer und kräftiger gebaut ist und außerdem längere Ohren hat.
Geselliges Langohr
Auch der Kopf des Hasen ist länger als der des Wildkaninchens. Und auch die Lebensart der beiden ist sehr unterschiedlich: Während der Hase die meiste Zeit des Jahres über ein Einzelgänger ist, leben Wildkaninchen in großen Gruppen. Ihren Unterschlupf bauen sie selbst – weitläufige unterirdische Baue von enormem Ausmaß.
Auf Verkehrsinseln zuhause
Aktiv sind die Tiere vor allem in der Dämmerung, aber manchmal kann man sie auch am Tage sehen. Besonders größere Verkehrsinseln scheinen eine magische Anziehungskraft auf sie auszuüben. Was Autofahrern einen ordentlichen Schreck einjagen kann, wenn sie die Kaninchen auf dem Grün herumtoben sehen. Ein überfahrenes Wildkaninchen habe ich aber bisher nicht gesehen, ganz offenbar können die Tiere die Gefahr einschätzen.
Pfeifen und Trommeln gegen Feinde
A propos Gefahr: Wenn sich Feinde nähern (der Mensch wird ab einer bestimmten Entfernung auch für einen gehalten), haben Wildkaninchen eine effektive Methode gefunden, sich zu schützen: Das Tier, das die Gefahr als erster bemerkt, trommelt mit den Hinterläufen auf den Boden (manchmal pfeift es auch) und warnt seine Familie. Ruckzuck verschwindet die ganze Horde in den unterirdischen Gängen.
Fünfmal pro Jahr Nachwuchs
Zwischen Februar und Juli herrscht Paarungszeit bei den Wildkaninchen, was dazu führen kann, dass die Weibchen fünfmal pro Jahr Junge bekommen. Was dann irgendwie auch erklärt, warum die Langohren als Fruchtbarkeitssymbol gelten.
Gärtner sind nicht so begeistert
Gärtner mögen die Tiere wegen deren Vorliebe für zarte Blätter und Kräuter eher weniger. Wenn sie in großer Zahl auftauchen, können sie durchaus Schaden anrichten. Allerdings sorgen Fressfeinde wie Eulen, Marder, Greifvögel und gelegentlich auch Hauskatzen dafür, dass die Zahlen nicht überhand nehmen.
Ein Wildkaninchen kann bis zu neun Jahre alt werden
Übrigens: Wenn Wildkaninchen das für sie gefährlichste erste Lebensjahr überstehen, können sie unter idealen Bedingungen bis zu neun Jahre alt werden. Das mit dem Ostereier-Legen schaffen sie aber auch im Alter nicht…
Anzeige: