Manchmal geht man an Häusern vorbei und überlegt, wie wohl die Gärten dahinter aussehen. Piekfein und gepflegt oder ein bisschen wild? Mit Rosenbeeten oder Himbeerbüschen? Es fühlt sich ein bisschen so an, als ob man eine Wohnung betritt, deren Besitzer man noch nicht kennt. Ja, es hat ein bisschen etwas von Eindringling. Aber es gibt Tage, an denen man ganz hochoffiziell in fremde Gärten gehen darf, ja sogar soll: die offenen Gärten Berlin-Brandenburg. Am 21. und 22. September sind besonders viele Gärten geöffnet.
Offene Gärten: Liebevoll gestaltetes Grün hinterm Haus
Wer noch Ideen sucht, wie man das Grün hinterm Haus so richtig paradiesisch zu machen, der sollte sich die beiden Tage der offenen Gärten vormerken. Zu sehen gibt es nämlich alles. Naturnahe und englische Gärten, liebevoll gestaltete Innenhöfe, Reihenhaus- und Skulpturengärten, Bauern- und Hofgärten – wenn ich so darüber nachdenke, wäre es vermutlich einfacher zu sagen, was es nicht gibt.
Fachsimpeln über Rose & Co.
Übers Jahr beteiligen sich an mehreren Wochenenden 100 Gartenbesitzer in Berlin und Brandenburg an der Aktion und lassen wildfremde Menschen in ihr grünes Refugium und zeigen ihre Schätze. Es ist schon erstaunlich, wie lange manche Menschen über Rosensorten fachsimpeln können oder darüber, wie man am besten Obstbäume beschneidet. Mancher holt sich Rat über bestimmte Gewächse oder lässt sich einfach inspirieren. Zu sehen gibt es ja schließlich genug. Und wenn man selbst „nur“ Balkongärtner ist, kann man ja ein bisschen vom eigenen Garten träumen…
Offene Gärten: Eintritt mit Besucherplakette
Wer die Gärten besuchen möchte, braucht eine Besucherplakette, die er für zwei Euro unter www.open-garden.de oder bei unterschiedlichen Verkaufsstellen, etwa Pflanzencenter Rothe (Clayallee 282, Zehlendorf), Dussmann (Friedrichstr. 90, Mitte) oder in den Gärten der Welt Marzahn bekommt. Dort gibt es auch das jeweilige Jahresprogramm. Auf der Internetseite der Offenen Gärten erfährt man die Adressen der Gärten, die am 21. und 22. September geöffnet sind. Eine der bekanntesten Anlagen ist übrigens der Foerster-Garten in Potsdam-Bornim (Am Raubfang 6, Foto), den der Staudenzüchter Karl Foerster im Jahre 1910 angelegt hat – eine atemberaubend schöne Anlage, für die man sich unbedingt Zeit nehmen sollte (geöffnet täglich von 9 Uhr bis zur Dämmerung).