Normalerweise werden Berlins Bäume ja eher übersehen, aber die Kampagne „Stadtbäume für Berlin“ rückt sie jetzt mal ins öffentliche Interesse. Ziel ist es, bis 2017 insgesamt 10.000 neue Bäume in den Straße der Stadt zu pflanzen.
Stadtbäume für Berlin – Kampagne des Senats
Die Kampagne ist nicht neu, aber gerade dank einer Aktion mit knallgelben Plakaten sehr präsent – und sie verdient Nachdruck. Und der Senat, der sie 2011 beschlossen hat, steht nicht alleine da mit dem Wunsch nach mehr Straßenbäumen. Der Nabu Berlin beklagt seit Jahren das verstärkte Fällen ab Anfang Oktober, der BUND weist ebenfalls schon lange auf das Verschwinden von Bäumen hin – die Zahl der gefällten Straßenbäume liegt nämlich in allen Bezirken mit Ausnahme von Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg über jener der neu gepflanzten – und initiierte schon 2010 die Kampagne „10.000 neue Bäume für Berlin“. Da passt die sehr ähnlich lautende Aktion des Senats sehr gut.
Was Bäume für die Lebensqualität tun
Etwa 440.000 Straßenbäume gibt es zurzeit in Berlin, was die Stadt zu einer der grünsten der Welt macht. Aber viele der Bäume sind krank und müssen bzw. mussten gefällt werden (dass immer mal wieder Bäume fallen, die komplett gesund sind, ist eine andere Geschichte). Was bleibt, sind Lücken, die sich mehr auf die Lebensqualität auswirken, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ein Baum, so besagt eines der Plakate, die überall in der Stadt stehen, versorgt durchschnittlich zehn Menschen pro Tag mit Sauerstoff. Er hat etwa 30.000 Blätter, die Sonnen- und Regenschutz bieten. Außerdem bieten Straßenbäume 15mal mehr windgeschützte Fläche. Von der Verschönerung der Straßen mal ganz abgesehen: Wer möchte schon in einer Betonwüste ohne Grün wohnen?
Spender gesucht
Etwa 1200 Euro kostet ein Straßenbaum nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz. Das sind neben der Anschaffung die Kosten für die Pflanzung und die notwendige Pflege in den ersten Jahren. Und hier kommen die Berliner ins Spiel: Wer 500 Euro für einen Baum spendet, der bekommt auf Wunsch ein Baumschild mit seinem Namen, und der Senat gibt den Rest aus Landeshaushaltsmitteln dazu. Wer weniger geben möchte, dessen Geld kommt in einen Sammelspendentopf für einen oder mehrere Bäume. Sogar einen bestimmten Standort kann man auswählen – und „seinen“ Baum dann später besuchen.
Pflanzaktionen in diesem Frühjahr
81.738,66 Euro wurden 2014 gespendet, das Geld floss in Pflanzaktionen in Lichtenberg, Pankow, Reinickendorf, Treptow-Köpenick, Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Neukölln und Schöneberg. In diesem Jahr sind es (das Jahr ist ja noch sehr jung) schon 11.180 Euro (Stand: 12. Januar), diesmal sind Charlottenburg-Wilmersdorf, Marzahn-Hellersdorf, Spandau und Steglitz-Charlottenburg an der Reihe. Die Spendenaktion für das Frühjahr endet am 28. Februar, und unter dem blau unterlegten Link finden Sie eine Karte, auf dem Standorte eingezeichnet sind. Je nach Pflanzperiode sind die Standorte in grün, gelb oder rot eingezeichnet, und wenn ein Standort schon vergeben ist, hat er eine graue Markierung. Wer spenden möchte, findet hier die Informationen zur Senats-Kampagne.
Stadtbäume für Berlin: Linden, Eichen & Co.
Gepflanzt werden unterschiedliche Baumarten, die die Bezirksämter vorgeben, dazu gehören Esche, Platane, Winterlinde, Spitzahorn, Roteiche, Stieleiche, Baumhasel und Rosskastanie. Auf der Übersichtskarte ist die Art der Stadtbäume für Berlin schon eingetragen.
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Infos über die vom BUND initiierte Aktion „10.000 neue Bäume für Berlin“
Eine Antwort auf „10.000 Stadtbäume für Berlin“
Stadtbäume sind auch in der Koenigsallee in Grunewald 14193 gepflanzt worden.
Leider fehlte die Anwässerung nach der Pflanzung. Das war unverantwortlich!
Einige Bäume konnte ich gießen und dann kam endlich auch Regen.
Falls die Bäume es nicht schaffen an zuwachsen, stehe ich Ihnen als Zeuge zur Verfügung.
Beste Grüße
Bernd Bendig