Eckige Augen und viele Erkenntnisse – das haben die Besucher des 8. Green Me-Festivals im Cinemaxx am Potsdamer Platz mitgenommen. Bei dem Festival wurden 35 Filme mit den Themenbereichen Natur, Ernährung, Umweltschutz und Nachhaltigkeit gezeigt. Und fünf davon mit Green-Me-Awards ausgezeichnet.
Green-Me-Festival 2015: Filme über Natur und Umwelt
Beim Green-Me-Festival 2015, auch grüne Berlinale genannt, standen wunderbare, berührende und spannende Filme und außerdem einige Diskussionsrunden auf dem Programm. Kinderfilme wie „Wall-E“ und „Ratatouille“, Dokumentationen wie „Food, Inc.“ (über die Monopolbildung in der Lebensmittelindustrie) und „Elemental“ (über drei Menschen, die sich in ihrem Umkreis für den Umweltschutz einsetzen), Spielfilme wie „Der Koch“, Filme zum Thema Essen wie „Der Bauer und sein Prinz“ und Werke über den Boden wie „Symphony of the Soil“ (Sinfonie des Bodens), der eindrucksvoll zeigt, welch ein Wunder der Boden ist, welchen Einfluss der Mensch auf ihn nimmt und wie schnell sich Veränderungen auswirken.
Wer sich mehrere Filme angesehen hat, der war froh, nicht der Jury anzugehören, denn viele Werke sind großartig und hätten die Preise verdient. Mein persönlicher Favorit war „Symphony of the Soil“.
Qual der Wahl für die Jury
Die Jury, bestehend aus Dr. Auma Obama (Halbschwester von Barack Obama und Gründerin der internationalen Kauti-Suu-Stiftung, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzt), dem Umweltaktivisten Bernward Geier, den Schauspielern Tobias Schenke und Julia Dietze, dem veganen Starkoch Björn Moschinski und dem Programmkinobetreiber Ralf Schumacher, hatte es also nicht leicht, sich für die Siegerfilme in fünf Kategorien zu entscheiden. Aber sie ist sich einig geworden:
Auszeichnung für Wim Wenders‘ „Das Salz der Erde“
Sieger bei den Spielfilmen wurde „Night Moves“ (Regie: Kelly Reichardt) über zwei junge Menschen, die mit einer spektakulären Aktion auf die Zerstörung der Umwelt aufmerksam machen wollen und dabei ein Unglück auslösen. Bei den Dokumentarfilmen gewann „Das Salz der Erde“ von Wim Wenders und Juliano Ribeiro Salgado – der Film zeigt das Leben und die Arbeit des Fotografen Sebastião Salgado aus der Perspektive seines Sohnes und der von Wim Wenders (Foto).
Der Krieg um Sand
Bester Film zum Thema Boden wurde „Sand Wars“ von Dennis Delestrac: Der Film zeigt auf, wie unzählig viele Produkte Sand enthalten – Zahnpasta zum Beispiel, aber auch Glas und Computerteile -, und dass der massive Abbau von Sand Folgen hat.
Mut und (Tier-)Liebe im Westjordanland
Bester Kinderfilm wurde „Giraffada“ von Rani Massalha. Der Film erzählt die Geschichte eines Zoo-Tierarztes und seines Sohnes im Westjordanland. Bei einem Luftangriff wird eine der beiden Zoo-Giraffen getötet, die andere verweigert danach aus Trauer die Nahrung. Ein neuer Partner muss her – aber der lebt in Israel… Die Geschichte ist abenteuerlich und ein bisschen traurig, und sie erzählt nicht nur von Liebe und Mut, sondern auch vom schwierigen und von vielen Ängsten geprägten Alltag in Israel und dem Westjordanland.
Green-Me-Festival 2015: Ein Preis für „Der Bauer und sein Prinz“
Bei den Filmen über Ernährung schließlich entschied sich die Jury für Bertram Verhaags „Der Bauer und sein Prinz“ über Prinz Charles, seinen Farm-Manager David Wilson und die ökologisch betriebene Farm in England, mit der der Prinz seine alles andere als naive Vision einer ökologisch ernährten Welt zeigt.