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Alpenglöckchen auf der Bergwiese

Heute geht es mal raus aus Berlin ins Hochgebirge. Und zu einer Pflanze, die schon Blume des Jahres war (2004): dem Alpenglöckchen. Die kleine Schönheit wächst auf Almwiesen und hat auch mit kaltem Wetter keine Probleme. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, war es kalt und nass – und trotzdem hat sie geblüht.

Das Alpenglöckchen und seine Verwandten

Das Alpenglöckchen (Soldanella alpina) gehört zu den Primelgewächsen, es ist also z.B. mit Wasserfeder und Schlüsselblume verwandt. Auffällig sind die nierenförmigen Laubblätter, die unten am Stängel sitzen. Die Blüten bilden sich zwischen April und Juni. Es sind violette Glöckchen mit einem fransigen Kronsaum, die kaum mehr als einen Zentimeter lang werden. Die gesamte Pflanze wird nur fünf bis 15 Zentimeter hoch. Auf einer Bergwiese kann man sie deshalb trotz ihrer Farbe leicht übersehen.

Vorliebe für Almwiesen und lichte Bergwälder

Nicht nur auf extensiv genutzten Almwiesen kann man das Alpenglöckchen sehen, sondern teilweise auch in feuchten Hochstaudenfluren, Sumpfstellen in alpinen Rasen oder in lichten Bergwäldern. Es liebt kalkhaltigen und basenreichen Boden und kommt mit Nässe und Schnee gut zurecht. Das Foto ist vor zwei Wochen im Chiemgau entstanden, wo auf einer abfallenden Almwiese viele Alpenglöckchen blühten.

Die Samen werden mit dem Wind verbreitet

Bestäubt wird die Pflanze durch Hummeln und Schmetterlinge, es gibt aber auch Selbstbefruchtung. Anschließend bilden sich aufrecht stehende Kapselfrüchte, die eine Trockenphase brauchen, um sich zu öffnen. Die reifen Samen werden dann mit dem Wind verbreitet.

Gefährdete Art

Auch wenn man manchmal viele Alpenglöckchen an einer Stelle sehen kann: Überweidung, Versiegelung und die Nutzung seines Lebensraumes durch Mountainbiker und Wanderer haben dafür gesorgt, dass die Bestände stark zurückgegangen sind. Heute gilt das Alpenglöckchen als gefährdet und steht unter Naturschutz.

Alpenglöckchen für den Garten kaufen

Sie können die Schönheit in guten Gartencentern als Kulturpflanze kaufen (z.B. bei AllgäuStauden). Sie benötigt einen halbschattigen und eher kühlen Standort und sie mag feuchte bis nasse, aber trotzdem durchlässig steinige Böden, die nährstoffreich und kalkhaltig sind. Am besten pflanzen Sie sie nach den letzten Frösten im späten Frühjahr. Wenn der Standort passt, ist das Alpenglöckchen winterhart und Sie können sich im nächsten Jahr über die hübschen Blüten freuen.

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