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Die Besenheide ist die 40. Blume des Jahres

Was wäre der Spätsommer ohne die Besenheide? Ohne dieses intensive Violett, das mancherorts ganze Hänge bedeckt? Das hat sich die Loki-Schmidt-Stiftung auch gedacht und die Pflanze zur Blume des Jahres 2019 gekürt. Sie will damit für den Schutz der Artenvielfalt in diesem speziellen Lebensraum werben.

Besenheide liebt sandige Standorte

Die Besenheide (Calluna vulgaris) wächst auf offenen, sandigen und sauren Standorten – Heidelanschaften eben. Aber man kann sie auch in Sandgruben, an Waldrändern, auf Dünen, in Hochmooren und auf älteren Brachen sehen. Die Wahl zur Blume des Jahres (es ist übrigens die 40. Blume, die gekürt wird) ist gleichzeitig der Auftakt für die Aktion „Überleben Heide“. Denn dieser Lebensraum ist stark gefährdet.

Artenreiche Landschaften

Die Besenheide hat sich perfekt an die scheinbar lebensfeindlichen Bedingungen dieser Landschaft mit ihren mageren, trockenen und sauren Böden angepasst. Und mit ihr viele andere selten gewordenen Pflanzen. Der Artenreichtum auf diesen Biotopen ist enorm, denn wo es viele unterschiedliche Pflanzenarten gibt, finden Insekten besonders viel Nahrung.

Wer einmal im August in der Lüneburger Heide war, der wird sich an die Scharen von Schmetterlingen, Bienen und Käfern erinnern, die die Heideblüten umschwärmen.

Die Pflanze kann 40 Jahre alt werden

Der immergrüne Zwergstrauch, der im Volksmund als Heidekraut bekannt ist, wächst sehr langsam und kann, wenn man ihn lässt, bis zu 40 Jahre alt werden. Schafe lassen die Besenheide stehen, wenn ihr Stamm angefangen hat, zu verholzen. Deshalb kann es schon mal sein, dass die Pflanze mit ihren kurzen, nadelartigen Blättern bis zu einen Meter hoch wird.

Kleine Glockenblüten

Im Spätsommer und Herbst erscheinen die Blüten, die an winzige Glocken erinnern und die Landschaft in ihr Violett tauchen – ein traumhafter Anblick. Sie bilden reichlich Nektar. Nach er Blütezeit bilden sich kaum 1,5 Millimeter lange Samen, die vom Wind verbreitet werden.

Futterpflanze für seltene Schmetterlinge

Die Besenheide ist nicht nur Nektarlieferantin, sondern auch Futterpflanze für viele Schmetterlingsarten. Darunter sehr seltene wie die Heidekraut-Bunteule und der Komma-Dickkopffalter.

Gefährdeter Lebensraum

Mit der Wahl zur Blume des Jahres 2019 will die Loki-Schmit-Stiftung darauf aufmerksam machen, dass ein Großteil der Lebensräume dieser Pflanze sehr selten geworden ist. Das liegt daran, dass Flächen bebaut werden, aber auch an einem steigenden Stickstoffeintrag über die Luft. In Hamburg steht die Besenheide schon auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Aktion „Überleben Heide“

Axel Jahn, Geschäftsführer der Stiftung: „Unsere Vorfahren haben einst die Heidelandschaft geschaffen. Die Loki-Schmidt-Stiftung setzt sich dafür ein, die letzten Vorkommen der Besenheide zu pflegen und zu bewahren.“ Im Rahmen der Aktion „Überleben Heide“ wird es im nächsten Jahr viele Pflegeeinsätze geben. So sollen junge Bäume per Hand entfernt werden und es wird dafür gesorgt, die Heidelandschaften offen zu halten.

Kulturlandschaft, die Pflege braucht

Loki Schmidt sagte einmal über die Heide, es habe „ewig lange gedauert, in einige Köpfe hineinzukriegen, dass eine Heide eine Kulturlandschaft ist und keine ursprüngliche Natur. Aber auch diese Kulturlandschaft besteht nur fort, wie wir sie kennen, wenn sie auch weiter so genutzt – oder gepflegt – wird.“

Kalender mit Fotos und Infos zur Besenheide

Übrigens bekommt man bei der Stiftung Blumensamen für trockene Standorte. Liebhaber der Besenheide können zudem den Kalender zur Blume des Jahres 2019 bestellen. Und wer bei der Biotoppflege mitmachen möchte, kann sich ab Februar 2019 unter www.loki-schmidt-stiftung über Termine informieren.

Video zur Blume des Jahres bei YouTube

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