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Die Feldlerche ist der Vogel des Jahres 2019

Die Feldlerche löst den Star ab – sie wird Vogel des Jahres 2019. Beide Vögel haben etwa die gleiche Größe, aber verwechseln kann man sie nicht, denn die Lerche ist in unterschiedlichen Brauntönen gefleckt. Auf dem Kopf trägt sie eine Art Haube, die man aber nur sieht, wenn sie erregt ist.

Die Feldlerche und ihr trillernder Ruf

Zu sehen ist der Vogel nur selten, aber wer im Sommer in der Natur unterwegs ist und durch offenes Gelände wandert, kann ihren trillernden Ruf (trieh, trr-lit) hören. Das „Feld“ in ihrem Namen deutet schon an, wo ihr Lebensraum ist. Sie braucht Gebiete mit freiem Horizont und niedriger Vegetation.

Der Nachwuchs ist schnell erwachsen

Mitte April beginnt die Brutzeit der Feldlerche (Alauda arvensis). Dafür sucht sich der Vogel Bereiche, die mit maximal 25 Zentimeter hohen Pflanzen bewachsen sind. Das Weibchen scharrt eine Mulde in den Boden und polstert sie mit Pflanzenresten aus. Die drei bis fünf Eier bebrütet sie nur etwa zwölf Tage, und der Nachwuchs ist auch danach sehr schnell: Nach sieben bis elf Tagen verlässt er das Nest. Wenn er zwei Wochen alt ist, kann er fliegen und etwa vier Tage später ist er in der Lage, sein eigenes Futter zu suchen. Oft gibt es im Juli/August noch eine weitere Brut.

Im Winter lebt der Vogel vegetarisch

Hauptnahrung der Feldlerche sind Insekten, Spinnen, kleine Schnecken und Regenwürmer, im Winter frisst sie auch Pflanzenteile und Samen. In dieser Zeit hält sie sich oft auf abgeernteten Feldern und Ödland auf, oft genug auch in der Nähe von Siedlungen.

Die Zahlen sinken

Etwa 40 bis 80 Millionen Brutpaare, so der NABU, gibt es in Europa, in Deutschland sind es maximal 2,7 Millionen Paare. Das klingt viel, aber die Zahl der Feldlerche nimmt leider immer mehr ab. Das liegt vor allem an der intensiven Landwirtschaft, der Versiegelung von Landschaften und dem Einsatz von Umweltgiften. Inzwischen steht die Feldlerche auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands. Das ist für den Nabu und den Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern Grund genug, sie zum zweiten Mal nach 1998 zum Vogel des Jahres zu küren.

Das kann der Mensch tun

Denn die Entscheidung ist gleichzeitig auch eine Mahnung, denn der Mensch kann viel tun, damit die Zahlen wieder steigen. Wenn der ökologische Landbau ausgebaut und auf Umweltchemikalien verzichtet wird, ist schon viel erreicht. Auch die Erhaltung extensiv genutzter Weiden und Äcker, von Brachflächen und Heidegebieten ist wichtig – auch für andere Feldvögel wie den Kiebitz oder das Rebhuhn.

Lücken im Acker können helfen

In Großbritannien entstand zudem die Idee der „Feldlerchenfenster“. Das sind etwa 20 Quadratmeter große Lücken auf Feldern, die durch das Aussetzen der Drillmaschinen bei der Saat entstehen. Entwickelt wurden sie als einfache Maßnahme zum Schutz der Feldflur-Tierarten. Auch in Deutschland gibt es inzwischen einige solcher Feldlerchenfenster.

1000 Äcker für die Feldlerche

Der NABU und der Deutsche Bauernverband haben dafür das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt „1000 Äcker für die Feldlerche“ ins Leben gerufen. Landwirte und Naturschützer sollten über die Feldlerchenfenster informiert und diese Lücken auf mindestens 1000 Äckern im Land umgesetzt werden. Ziel ist, festzustellen, ob und wie die Feldvögel davon profitieren.

Mitmach-Aktion „Meine 114 Euro“

114 Euro, so der NABU, fließen pro Jahr und EU-Bürger als Steuer in die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU – Geld, das bisher überwiegend als pauschale Flächenprämie an Landwirte geht. Die Naturschützer fordern, dass die Mittel künftig statt für die Massenproduktion gezielt für eine naturverträgliche Landwirtschaft eingesetzt werden.

Im Rahmen des Projekts „Meine 114 Euro“ kann man sich an EU-Parlamentarier aus seinem Wahlkreis wenden und seine Wünsche zur Agrarreform äußern. Davon profitieren auch Feldvögel wie die Lerche.

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