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Der Bläuling und das Sandglöckchen

Das Bild oben zeigt gleich zwei besondere Anblicke: eine ziemlich seltene Pflanze und einen in Berlin nicht allzu häufigen Schmetterling. Aufgenommen wurden die beiden in der Berliner Natur – auf dem Dahlemer Feld im Grunewald. Der Schmetterling ist ein Bläuling, der auf einem Berg-Sandglöckchen sitzt.

Es gibt 6000 Arten

„Der“ Bläuling ist allerdings nicht ganz korrekt. Denn weltweit gibt es ungefähr 5000 Arten, in Deutschland kommen 48 vor.  Es ist nicht einfach, die Falter zu unterscheiden. Sie sind unterschiedlich groß und nicht alle sind blau. Viele haben Flecken an der Flügelunterseite, die Oberseite ist bei vielen Männchen aber himmelblau mit einer schwarzen Linie am Rand und weißen Fransen.

Der Hauhechel-Bläuling ist der häufigste seiner Art

Der Schmetterling auf dem Foto ist ein Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus), der auch als Gemeiner Bläuling bekannt ist – er ist der häufigste seiner Art und hat eine Flügelspannweite von etwa 2,5 bis drei Zentimetern. Bei den Männchen ist die Oberseite der Flügel blau, bei den Weibchen braun. Die Unterseite ist graubraun und hat schwarze, weiß umrandete Punkte und orangefarbene Flecken am Saum der Flügel.

Die Lieblingspflanzen des Schmetterlings

Unterwegs ist der tagaktive Hauhechel-Bläuling zwischen April und Oktober. Er bevorzugt offene, nicht überdüngte Wiesen und hat eine Vorliebe für Sandglöckchen, aber auch für Hornklee, an dem die Weibchen die Eier ablegen. Auch die Hauhechel gehört zu den Brutplätzen, was dem Insekt den Namen beschert hat.

Knallgrüne Raupen

Die Raupen des Bläulings sind stämmig und hellgrün. Sie ernähren sich von den Blättern der Pflanzen, an denen sie geschlüpft sind. Die Imagines (so werden ausgewachsene Schmetterlinge genannt) saugen Blütennektar. Die bunte Maserung der Flügelunterseiten hat übrigens einen Grund: Wenn die Falter (wie auf dem Foto zu sehen) ihre Flügel zusammenklappen, sind sie für Fressfeinde kaum zu erkennen.

Der Bläuling liebt Sandglöckchen

Die Pflanze auf dem Foto, auf dem der Bläuling sitzt, ist – wie anfangs schon gesagt, ein Sandglöckchen. Es gehört zu den Glockenblumengewächsen, ist ungefähr 40 Zentimeter hoch und hat hellblaue kugelförmige Blüten, die Ähnlichkeit mit denen von Skabiosen haben. Die Pflanze liebt trockene Sandböden, Dünen, Magerrasen und Brachflächen – alles Lebensräume, die selten geworden sind. 1990 wurde das Berg-Sandglöckchen deshalb zur Blume des Jahres erklärt. Bestäubt wird es von Bienen, Käfern und Schmetterlingen wie dem Hauhechel-Bläuling.

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