Das Blaukehlchen gehört zu den Vogelarten, die in Berlin und Brandenburg nur sehr, sehr selten zu sehen sind. Das liegt sicher auch daran, dass es sich so gut verstecken kann. Trotzdem ist er nicht allzu häufig, auch wenn sein Bestand in Deutschland nicht gefährdet ist.
Das Blaukehlchen überwintert in Afrika
Die knallblaue Kehle trägt nur das männliche Blaukehlchen (Luscinia svecica), das Ende März aus seinem Überwinterungsgebiet in Ostafrika zurückgekommen ist. Ein bisschen Blau gibt es beim Gefieder des Weibchens auch, aber nur an der Brust. Darunter tragen beide eine rötlichbraune Linie und auch den weißen Streifen an den Augen gibt es beim Männchen wie beim Weibchen.
Roter und weißer Stern
Interessant ist, dass es Unterarten gibt, das Weißsternige und das Rotsternige Blaukehlchen. In Deutschland überwiegt das weißsternige, das im oberen Teil des blauen Brustflecks einen weißen „Stern“ trägt.
Verwandt mit dem Rotkehlchen
Der etwa 14 Zentimeter große Vogel ist mit dem Rotkehlchen verwandt – beide gehören zur Familie der Fliegenschnäpper. Und ihr Verhalten ist auch ziemlich ähnlich: Beide wippen häufig mit Oberkörper und Schwanz. Allerdings hat das Blaukehlchen im Verhältnis zum Körper sehr lange Beine. Seine Stimme ist eindrucksvoll, und das Blaukehlchen singt nicht nur, sondern es kann auch die Stimmen anderer Vögel imitieren.
Kräftige Stimme
Unterwegs ist der Vogel am liebsten vor und während der Dämmerung. In dieser Zeit kann man auch seine kräftige Stimme am besten hören, die ein bisschen an die der Nachtigall erinnert. Morgens gehört er zu den ersten Sängern, er ist schon aktiv, wenn es noch dunkel ist. Beim Singen sitzt er gerne auf einem erhöhten Punkt. Vor dem Menschen hat er übrigens keine Angst, aber weil er so zurückgezogen lebt, gibt es nur selten Begegnungen.
Insektenjagd am Boden
Das Blaukehlchen ernährt sich vor allem von Insekten und Spinnen, die es vor allem am Boden jagt. Sein langer und spitzer Schnabel ist ein effektives Werkzeug für die Jagd.
Vorliebe für feuchte Biotope
Lebensraum des Vogels sind Auwälder, Moore, Schilf-Biotope mit lichtem Weiden-Gebüsch und Wasser in der Nähe. Diese Vorliebe für nasse und feuchte Standorte ist auch sein Problem, denn solche Landschaften werden immer seltener. Immerhin nimmt das Blaukehlchen auch Biotope an, die vom Menschen geschaffen wurden. Etwa Entwässerungsgräben mit Schilf-Ufern oder feuchte Brachen.
Blaukehlchen sind nach 14 Tagen flügge
Im April kann man die Männchen morgens und abends in Schilfgebieten singen hören. Es wirbt dann um ein Weibchen. Nach der Balz, bei der das Männchen sein blaues Brustgefieder zeigt, und der Paarung baut das Weibchen das Nest in der Nähe des Erdbodens. Dabei ist es sehr geschickt und versteckt das Nest gut. Es nutzt dafür gerne auch Erosionskanten oder Wurzelbereiche. Nach zwei Wochen schlüpft der Nachwuchs, der von beiden Elternteilen gefüttert wird und schon nach 14 Tagen das Nest verlässt.
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