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Dicke Marie: Besuch bei Berlins ältestem Baum

Haben Sie schon mal die Dicke Marie im Norden der Stadt besucht? Falls nicht, sollten Sie das unbedingt mal bald nachholen. Denn Marie ist nicht nur wohlbeleibt, sondern auch noch sehr alt. 900 Jahre, um genau zu sein. Damit ist die Dicke Marie Berlins ältester Baum – älter als Berlin selbst.

Die Dicke Marie und die Humboldt-Köchin

Ob das mit den 900 Jahren ganz genau stimmt, weiß man nicht, dazu müsste man die Dicke Marie bis zum Kern durchbohren. Und dafür gibt es nun wirklich keinen Grund. Aber es heißt, die Eiche habe im Jahre 1107 gekeimt, und offenbar gefiel ihr der Platz an der Großen Malche mit Blick auf den Tegeler See so gut, dass sie sich schnell sehr breit gemacht hat. So breit, dass ihr Alexander und Wilhelm von Humboldt, die im nahegelegenen Schloss Tegel wohnten, den Spitznamen Dicke Marie gaben – benannt nach einer korpulenten Köchin des Schlosses.

Goethe war auch schon da

Wenn man bedenkt, dass die Dicke Marie schon stand, als noch Bären in den Berliner Wäldern lebten, als Raubritter unterwegs waren und Berlin 1237 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, dann wird man angesichts dieses Baumes ein bisschen ehrfürchtig. Sogar der große Goethe hat ihr schon einen Besuch abgestattet. 

Mächtiger Umfang

26 Meter hoch ist die knorrige Stieleiche, die natürlich längst ein Naturdenkmal ist. Wer sie umarmen will, braucht Verstärkung: Fünf Männer sind nötig, um die alte Dame mit ihren sieben Metern Umfang zu umfassen.

Die Dicke Marie und das Schloss der Humboldts

Den Besuch bei der Dicken Marie kann man gut mit einem Ausflug verbinden. An der Adelheidallee 19 steht das Schloss Tegel, das die meisten als Humboldt-Schloss kennen und das noch im Besitz der Nachkommen der einstigen Eigentümer ist. Der umgebende Schlosspark ist, wie es heißt, ein Werk von Peter Joseph Lenné. An der Lindenallee im Park steht noch ein weiterer alter Baum: die 400 Jahre alte Humboldt-Eiche. Auch das Grab der Humboldt-Brüder findet sich auf dem Gelände.

Wer weitergeht, kommt zur Großen Malche und der Dicken Marie – und dann könnte man immer am See entlangwandern und würde nach einiger Zeit Tegelort erreichen. In die andere Richtung geht es natürlich auch: zum Humboldthafen und nach Alt-Tegel. Die Dicke Marie ist auch nicht weit von einem anderen besonderen Baum entfernt: dem höchsten Baum Berlins.

Anfahrt: Mit dem Bus (Linie 133) ab Alt-Tegel bis zur Kreuzung Ruppiner Chaussee (Restaurant Alter Fritz), dann wandert man auf dem Schwarzen Weg los bis zur Großen Malche

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