Vögel sind einfallsreiche Tiere. Wenn sie ihre Nester bauen, dann verwenden sie, was sie in der Natur so finden. Das kann durchaus auch mal ein Stück Plastikfolie sein. Zivilisationsmüll als Nestmaterial klingt erst einmal harmlos, aber er kann böse Folgen haben. Bei den Störchen in Linum gab es im vergangenen Jahr sogar Todesfälle.
Störche kämpfen gegen Regenwasser im Horst
Störche wohnen jedes Jahr im gleichen Horst und beschäftigen sich vor dem Brüten ausgiebig mit Renovierungsarbeiten. Hier ein Ästchen, dort ein bisschen Moos – und zwischendurch auch Plastikfolie. Die ist von der Natur aber nicht für Vogelnester vorgesehen, denn sie ist wasserundurchlässig, während ein Nest aus Naturmaterial Regen einfach abfließen lässt. Die Folge: Im Storchen-Horst sammelt sich eine Pfütze, in der der Nachwuchs hockt. Das ist nicht nur deshalb gefährlich, weil die Jungstörche auskühlen, sondern bei starkem Regen könnten sie sogar im Horst ertrinken. Die Altvögel, so der Nabu, versuchen ihren Nachwuchs oft zu wärmen und drücken ihn dadurch unabsichtlich noch mehr unter Wasser.
Nur neun Jungtiere haben 2013 überlebt
20 Horste gibt es in dem Storchendorf nordwestlich von Berlin – im vergangenen Jahr überlebten nur neun Jungstörche – ein trauriger Tiefstand.
Regenwasser-Abflüsse für Storchen-Nester
Grund genug, den Störchen in diesem Jahr zu helfen: mit Regenwasser-Abflüssen. Das klingt jetzt wie ein verfrühter Aprilscherz, aber Grund zum Lachen gibt es nicht, denn die Konstruktion aus Holzpaletten und anderen Naturmaterialien kann Storchenleben retten. Nebeneffekt: Während die Helfer oben am Nest mit Abfluss-Legen beschäftigt sind, können sie nach Plastikmüll Ausschau halten und entfernen. Im kommenden Jahr sollen alle Linumer Storchennester auf diese Weise renoviert worden sein. Erfahrungen mit dieser Methode gibt es schon: In Hamburg und Schleswig-Holstein wurden bereits Storchennester renoviert.
Unterstützer gesucht!
Der Nabu sucht noch finanzielle Unterstützung für dieses und weitere Vogelschutzprojekte der Storchenschmiede Linum. Wer helfen möchte, kann sich unter folgendem Link über die Möglichkeiten informieren.