Was passiert mit einer Pflanze, die gerne auf Kornfeldern wächst, aber als Unkraut bezeichnet wird? Sie wird ausgerottet. Damit hätte die Geschichte um die Kornblume gleich schon wieder zu Ende sein können. Aber die Pflanze war zäh. Und weil manche Landwirte im Laufe der Zeit begannen, weniger Dünger einzusetzen, sieht man die Kornblume seit einigen Jahren wieder häufiger in der Natur am Rande Berlins und vor allem in Brandenburg. Sie wächst an Feldrändern und oft so dicht, dass sie manche Stellen in ihr intensives Blau taucht.
Bienen lieben die Kornblume
Erkennen kann man die Kornblume nicht nur am Blau, sondern auch an dem spektakulären Stern aus Röhrenblüten, unter denen körbchenförmige Hüllblätter zu sehen ist (was erklärt, warum man die Pflanzenfamilie als Korbblütler bezeichnet).
Von wegen Unkraut
Sie kann bis zu einen Meter hoch werden, ich habe aber auch schon Zwerge von gerade mal 20 Zentimetern Höhe gesehen – je nachdem, wie fest oder locker der Boden ist. Warum man sie mal als Unkraut bekämpft hat, ist mir schleierhaft, denn sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch sehr beliebt bei Bienen und anderen Insekten und zudem ein Heilmittel gegen Entzündungen, Verdauungsprobleme und Bindehautreizungen.
Symbol für Treue
Schon im antiken Griechenland kannte man die Kornblume, die ihren lateinischen Namen Centaurea dem Centauren Chiron verdankt, der eine Fußwunde von Achilles geheilt haben soll. Im Mittelalter borgten sich die Menschen das Blau der Blume als Symbol für Treue (irgendwie gilt das heute noch – zum Beispiel, wenn man bei der Hochzeit etwas Blaues bei sich hat). Ein Symbol ist sie auch noch in anderem Sinne, nämlich im wissenschaftlichen: Wo die Kornblume wächst, zeigt sie an, dass an dieser Stelle nicht oder kaum gedüngt wurde.