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Quallen – Wesen wie aus einer anderen Welt

„Igitt“ ist noch eine der freundlicheren Bezeichnungen, die der Mensch so gemeinhin für Quallen übrig hat. Die Tiere sind zu glibschig und nass und im wahrsten Sinn des Wortes wenig greifbar. Dass wir uns als Kinder mit den armen Kreaturen beworfen haben, ist eine andere Geschichte… Aber im Zoo-Aquarium kann man mal eine ganz andere, elegante Seite dieser Geschöpfe erleben, die es ja in der Berliner Natur nicht gibt, weil sie fast ausschließlich Meeresbewohner sind.

Quallen – anspruchsvoll und kapriziös

Es ist nicht einfach, Quallen zu halten, unter anderem, weil sie von Plankton leben und weil ihre Fortpflanzung und ihre Lebensweise so kompliziert sind. Zum Beispiel brauchen sie  Wasserströmung und je nach Art und Entwicklungsstadium eine bestimmte Wassertemperatur. Deshalb gibt es sie auch nur selten in Aquarien zu sehen und dort auch meist nur für kurze Zeit (das Foto zeigt Schirmquallen). Deshalb ist die Quallenschau im Zoo-Aquarium auch etwas wirklich Besonderes. Wussten Sie, dass Quallen auch als Medusen bezeichnet werden?

Einige Arten sind sehr giftig

Wenn man ihre pulsierenden Bewegungen im Wasser beobachtet, hat man das Gefühl, vor einem Wesen aus einer anderen Welt zu stehen. Es sind fragile Geschöpfe, die ganz unterschiedlich aussehen – wie Schirme oder Ballons, einige durchsichtig, andere mit bunten Flecken. Einige haben lange Tentakel, die sie bei der Jagd nach Beute einsetzen: Die Tentakel sind mit Nesselkapseln bestückt, aus denen bei Berührung ein Gift schießt. Auch Menschen bekommen das manchmal zu spüren, wenn sie im Meer etwa einer Feuerqualle zu nahe kommen. Es fühlt sich ähnlich an wie die „Attacke“ einer Brennessel. Auch wenn’s manchmal wehtut: Die einheimischen Quallen sind harmlos, aber es gibt Arten, die sogar tödlich giftig sind: etwa die australische Seewespe, die als giftigstes Wassertier der Welt gilt.

Clever – auch ohne Gehirn

Quallen, die übrigens zu 99 Prozent aus Wasser bestehen, gehören zu den ältesten Tieren der Erdgeschichte – schon vor 670 Millionen Jahren gab es sie. Ich  habe gelesen, dass sie kein Gehirn haben, aber das ändert nichts daran, dass sie genau wissen, wie sie jagen und sich fortpflanzen müssen. Einige Arten geben sogar Licht ab! Womit dann endgültig bewiesen wäre, dass „igitt“ und Quallen wirklich nicht zusammenpassen.

Zoo-Aquarium: Budapester Straße 32, 10787 Berlin,  Tel. 254010, tgl. 9-18 Uhr

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