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Sag‘ es durch die Eisblume

Wenn es so richtig knackt vor Kälte in Berlin, dann ist sie zu sehen: die Eisblume. Dieses Wunder der Natur „wächst“ an Fensterscheiben, umrankt Zweige von Büschen und Bäumen und ist sehr vergänglich. Ein Atemhauch – und die zarten Kristalle sind verschwunden.

Die Eisblume – Kunstwerk am Fenster

Biologen ignorieren die Schönheit, denn sie ist ja keine wirkliche Pflanze, sondern bildet sich, wenn es draußen kälter und drinnen wärmer ist als null Grad, die Fenster nicht sonderlich wärmedämmend sind und vielleicht ein paar Staubkörnchen auf der Scheibe kleben.

Eisblume
Eisblume Foto: Helga Gross / Pixelio

Das, was die Kristalle entstehen lässt, ist gefrierender Wasserdampf. Allerdings sind die Chancen, Eisblumen am Fenster zu sehen, in Zeiten von Mehrfachverglasung selten geworden. Aber draußen könnte man Glück haben, denn manchmal sieht man die „Gewächse“ auch rund um Knospen und Blüten von Pflanzen. Dort bilden sie zarte Kristalle in zauberhaften Formen.

Frostige Schönheit aus dem Meer

Und ganz weit nördlich gibt es noch eine weitere Form: die Meer-Eisblume. Die wächst tatsächlich, und zwar auf Eis, das durch Wind aufgerissen wurde und neu zufriert. Diese Blume ist wesentlich stabiler als normale Eisblumen. Kein Wunder – immerhin gibt es zum Beispiel im Norden Skandinaviens Temperaturen, die wir nur selten erreichen. Was die Menschen in Jukkasjärvi (Nordschweden) übrigens dazu gebracht hat, alljährlich ein ganzes Hotel aus Eis zu bauen – ein blauschimmernder Palast, in dem Hartgesottene auf Rentierfellen übernachten. Eisblumen gibt es dort auch: auf den Wodkagläsern, die an der Eisbar gereicht werden.

Eisblume zum Selbermachen

Wer selbst mal Eiskristalle züchten möchte, der bringt einfach 200 Milliliter Wasser in einem Topf zum Kochen, rührt ungefähr 40 Gramm Kochsalz hinein und lässt es auflösen. Dann schüttet man das Ganze in ein Glas, bindet eine Unterlegscheibe aus Metall an einen Wollfaden und hängt ihn in die Flüssigkeit. Das andere Ende des Fadens wird am Glas befestigt. Nun braucht man Geduld. Denn das Glas kommt jetzt nach draußen in die Kälte, wo das Wasser nach und nach verdunstet. Was bleibt, sind zarte Kristalle an der Unterlegscheibe: echte Eisblumen!.

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