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Hommage an die Gurke, das Gemüse des Jahres

Die Gurke hat ziemlich viele Vorteile. Sie ist eines der kalorienärmsten Gemüse überhaupt. Sie enthält viel Wasser, vor allem aber Nährstoffe. Und sie kommt in vielen unterschiedlichen Variationen vor. Jetzt wurde das Gewächs vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt zum Gemüse der Jahre 2019/20 gekürt. Er will damit zur Erhaltung und Verbreitung samenfester Sorten anregen.

Die Wildform der Gurke war sehr bitter

Die Gurke (Cucumis sativus L. Ssp. Sativus) gehört zur Familie der Kürbisgewächse. Es gibt die unterschiedlichsten kultivierten Arten, einige davon wurden schon vor 3000 Jahren in Indien angebaut. Anfangs muss die Gurke ziemlich bitter geschmeckt haben – die Wildform jedenfalls war nicht wirklich lecker.

Seit dem 14. Jh. in Westeuropa angebaut

Im Laufe der Jahrhunderte schaffte es die kultivierte Form in alle Himmelsrichtungen. In Osteuropa tauchte sie etwa ab dem siebten Jahrhundert auf, in Westeuropa im 14. Jahrhundert. Seit dem 19. Jahrhundert wird die Gurke im Gewächshaus angebaut.

Rankendes Gewächs

In Mitteleuropa sind vor allem die Salat- und die Gewürzgurke bekannt. Bis zu vier Meter lang wird die Gurkenpflanze – sie klettert oder wächst am Boden entlang, Sobald eine Ranke irgendwo Halt findet, windet sie sich daran hoch. Die Blätter der Pflanze sind fünfeckig und leicht handförmig, die Blüten, die zwischen Juni und August erscheinen, sind leuchtend gelb. Bestäubt werden sie vor allem von Bienen.

Exportschlager aus dem Spreewald

Nach der Blüte bilden sich die Früchte. Sie sind grün, länglich, meist leicht gebogen, einige sind glatt, andere rau. Struktur, Form und Farbe können ziemlich unterschiedlich sein. Salatgurken wachsen vor allem im Gewächshaus, Gewürzgurken (auch als Einlegegurken bekannt) wachsen auf Freiland-Beeten. Die bekannteste Gurken-Region in Deutschland ist der Spreewald, wo die Senf- , Gewürz- und sauren Gurken sogar unter dem Markennamen „Spreewälder Gurke“ EU-weit geschützt werden. Übrigens: 2017 wurden weltweit fast 84 Millionen Tonnen Gurken geerntet, die meisten übrigens in China.

Cornichons und Senfgurken

Bekannt sind auch Cornichons, eine kleine Gewürzgurken-Sorte, und Schälgurken, von denen nur das Fleisch ohne Schale und Kerngehäuse genutzt und in Würfel geschnitten als Senfgurke zu kaufen sind.

Anspruchsvolle Pflanze

Die Gurkenpflanze hat ziemlich hohe Ansprüche an den Boden. Das Beet wird im Herbst angelegt. Dazu wird ein flacher Graben ausgehoben und mit verrottetem Stallmist oder frischem Kompost-Strohgemisch gefüllt. Dann kommt Erde darüber, in die im Mai die jungen Pflanzen gesetzt werden. Diese zieht man an einem warmen Ort heran. Wichtig ist, dass die Erde immer ausreichend feucht bleibt und das Gießwasser nicht zu kalt ist.

Gesunde Inhaltsstoffe

Wer jetzt meint, dass Gurken in erster Linie eine wasserreiche Zutat für Salat sind, der täuscht sich. Sie sind kalorienarm und enthalten tatsächlich viel Wasser. Aber es stecken auch noch lösliche Ballaststoffe drin, die dafür sorgen, dass man sich länger satt fühlt. Und Gurken enthalten reichlich Folsäure, die Vitamine C, E und K, außerdem einige B-Vitamine, Kalzium, Antioxidantien (die die Zellen vor freien Radikalen schützen), Magnesium, Phosphor, Silizium, Flavonoide und Tannine und Pektin. Gurken regen die Verdauung an. Wer einen empfindlichen Darm hat, sollte Salatgurken allerdings lieber nicht mit Schale essen, denn die ist schwer verdaulich. Und Gurken können noch mehr: Es heißt, dass sie den Blutzuckerspiegel regulieren, die Gedächtnisleistung unterstützen.

Die Gurke in der Naturkosmetik

Es gibt viele Möglichkeiten, Gurken zu verarbeiten. Frisch als Salatzutat, eingelegt als Snack oder püriert als Suppe. Wer seiner Haut etwas Gutes tun möchte, schneidet ein paar Gurkenscheiben und legt sie sich für ein paar Minuten aufs Gesicht. Noch intensiver wirkt die Maske aus einer halben Gurke, die püriert und danach mit drei Esslöffeln Joghurt gemischt wird. Die Masse wird aufs Gesicht aufgetragen und wirkt dann 20 Minuten ein. Danach wäscht man sie mit lauwarmem Wasser ab.

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Weitere Infos:

Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt

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