Die Heide-Nelke leuchtet in einem so intensiven Pink, dass man sie eigentlich schon von weitem bemerken müsste. Aber von wegen: Manchmal sieht man sie erst, wenn man fast auf sie drauftritt. In der Berliner Natur ist sie selten. Im Spandauer Forst und im Freizeitpark Marienfelde aber kann man die geschützte Schönheit sehen, die von Juni bis September blüht.
Heide-Nelke: Pinkfarbene Blütensterne
In Sachen Farbe kann die Heide-Nelke mit der Pyramidenorchis mithalten. Aber ihre Blütensterne mit den gezackten Rändern sind nicht nur pink, sondern haben auch noch einen dunkelroten Ring und unzählige winzige weiße Punkte. Bestäubt wird sie von Schmetterlingen mit langen, schmalen Rüsseln – andere Insekten würden an der winzigen Kelchröhre scheitern. Nachts schließt die Pflanze, die von Juni bis September blüht, ihre Blüten. Die Sonnenanbeterin liebt es warm, aber ihre Samen brauchen Kälte, damit sie keimen.
Gefährdete Art mit Vorliebe für Heidegebiete
Ihren Namen verdankt die Nelke ihrem Lieblings-Standort: Heidegebieten*. Man findet sie aber auch auf trockenen, nährstoffarmen Wiesen, oft zusammen mit Habichtskraut, Johanniskraut und Bauernsenf. Solche Flächen sind sensibel: Sobald sie landwirtschaftlich genutzt werden, verschwinden die Pflanzen, die Dünger und Stickstoff nicht vertragen.
Die Heide-Nelke gehört zu den gefährdeten Arten
Kein Wunder, dass die Heide-Nelke in vielen Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht. Ausbuddeln sollte man sie also bitte nicht. Wer aber unbedingt eine haben möchte, kann Zuchtformen in guten Gartencentern bekommen. Um Insekten anzulocken, sollte man sich gegen gefüllte Blüten entscheiden. Die nämlich haben nur sehr wenig Pollen und einen noch schmaleren Zugang zum Nektar – unerreichbar für die meisten Insekten!
*Übrigens: Um auf die Empfindlichkeit der Heidegebiete aufmerksam zu machen, auf denen ja nicht nur die Heide-Nelke wächst, sondern viele andere seltene Arten, hat die Loki-Schmidt-Stiftung stellvertretend die Besenheide zur Blume des Jahres 2019 gekürt.