Sie ist nur wenig größer als ein Fingernagel, aber sehr wichtig für die Welt: die Honigbiene. Bei einem Drittel unserer Nahrung ist sie mit im Spiel – sie bestäubt Pflanzen, aus denen unsere Lebensmittel hergestellt werden. Doch dem kleinen Insekt geht es schlecht – es gibt ein weltweites Bienensterben, das dramatische Auswirkungen auf die Menschheit haben kann: „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet“, hat Albert Einstein mal gesagt, „hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
Preisgekrönter Film über die Honigbiene: „More than Honey“
Klingt ziemlich erschreckend, oder? Vielleicht sollte man sich mal etwas näher mit der Honigbiene beschäftigen. Nachhilfe gibt der mehrfach preisgekrönte Film „More than Honey“ des Schweizer Filmregisseurs Markus Imhoof, der mit Imkern und Forschern gesprochen hat und das Leben der Bienen zeigt wie kaum ein Film vorher. Man erfährt Spannendes über die Züchtung von Bienenköniginnen in der Steiermark und wird mit der Vermutung konfrontiert, dass das Bienensterben in den USA vermutlich durch die industrielle Bienenhaltung verursacht wurde.
Zahllose Bienenvölker werden Jahr für Jahr über tausende von Kilometern mit Lastwagen von einer Obstplantage zur nächsten gekarrt – ein großer Stress für die Insekten, die mit den verschiedensten Klimazonen zurechtkommen müssen. Hinzu kommen Pestizide, die in vielen Plantagen versprüht werden, und die Varroamilbe, die schon viele Bienen befallen hat und auch in Europa sehr häufig ist.
In Teilen Chinas ist die Biene schon ausgestorben
Besonders dramatisch ist die Lage in einigen Gebieten in China, wo die Biene schon ausgestorben ist. Die Folge für die Menschen ist dramatisch: Sie müssen die Blüten von unzähligen Nutzpflanzen inzwischen mühsam von Hand bestäuben.
Hilfe für die Honigbiene
So schlimm alles klingt – jeder einzelne Mensch kann etwas tun. Zum Beispiel den Industriehonig aus dem Supermarkt stehen lassen und statt dessen hochwertigen Honig aus der Region kaufen (zum Beispiel im Bioladen). Damit unterstützt man die Imker, deren Völker gleich nebenan, teilweise sogar in Berlin, umherfliegen. So erstaunlich es klingt: Auf dem Berliner Dom stehen Bienenkästen, auf anderen Häusern in der Hauptstadt ebenso! Außerdem kann man in seinem Garten oder auf dem Balkon Blumen ziehen, die verlockend für Bienen sind.
Thymian zum Beispiel, Lavendel, Salbei, Weißer Mauerpfeffer oder Sommerflieder. Wer nicht sicher ist, welche Pflanzen er nehmen soll, kann einfach mal an einem warmen Tag in den Außenbereich eines Gartencenters gehen und gucken, an welchen Blüten besonders viele Honigbienen sitzen. Genau diese Pflanzen sind für den sonnigen Balkon oder den Garten bestens geeignet. Pestizide sind natürlich tabu – gegen Schädlinge gibt es bienenfreundlichere Mittel.
Der Film, den der Österreicher Helmut Grasser („We feed the World“) produziert hat, läuft von heute bis zum 3. April um 18 Uhr im Bali Kino, Teltower Damm 33 in Zehlendorf (www.balikino-berlin.de) und am Ostermontag (1. April) um 11 Uhr in den Eva-Lichtspielen, Blissestr. 18 in Wilmersdorf (www.eva-lichtspiele.de). Hier finden Sie einen Trailer zum Film
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2 Antworten auf „Hilferuf für die Honigbiene“
Liebe Silke, danke für den schönen Text. Ich habe in meinem Garten viele Wildblumen und freue mich im Sommer immer sehr über die Bienen. Den Film kenne ich noch nicht, danke für den Tipp!
Maria
Hallo Silke,
ja, Sommerflieder ist super für Bienen und auch für Schmetterlinge. Da ist bei mir im Garten immer was los, wenn der Sommerflieder blüht. Die Herbstastern werden auch immer gut besucht von den Bienen. Ich freue mich immer, wenn sie unterwegs sind und mich zahlreich besuchen …
Viele Grüße,
Doris