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Bekassine – Hommage an die Himmelsziege

Dass jedes Jahr die Pflanzen und Tiere des Jahres gekürt werden, war schon Thema dieses Blogs. Jetzt ist es Zeit, mal eines der Tiere genauer vorzustellen. Sehen lässt es sich nur selten, was nicht nur daran liegt, dass es eine Vorliebe für schlammige Flächen hat, sondern auch daran, dass es wirklich sehr selten geworden ist: die Bekassine.

Langer Schnabel zum Stochern im Wasser

Der Vogel des Jahres 2013 hat einen sehr langen Schnabel, mit dem er im flachen Wasser nach Beute stochert. Sein Kopf ist braun-beige gestreift, das Gefieder gepunktet – auf diese Weise ist der Vogel perfekt getarnt. Auch das macht es schwer, die Bekassine zu sehen. In Deutschlands wilder Natur gibt es heute nur noch etwa 6500 Brutpaare.

Die Bekassine: Ein „Määh“ am Himmel

„Meckervogel“ oder auch „Himmelsziege“ wird die Bekassine gerne auch genannt, und wer ihren Ruf einmal gehört hat, der weiß, warum. Während ihres Balzfluges gibt sie in der Abenddämmerung ein langgezogenes „Määääh“ von sich – und in dieser Zeit kann man den Vogel auch gut erkennen, weil sich das Männchen gerne im Zickzackflug nach oben bewegt und dann aus etwa 50 Metern Höhe in die Tiefe fallen lässt. Dabei spreizt es die Federn so, dass ein vibrierendes Summen zu hören ist.

Die Bekassine liebt Feuchtgebiete

Lebensraum der Bekassine sind Moore und Feuchtwiesen – Gebiete, die heutzutage selten geworden sind. 95 Prozent der heimischen Moore, so der Nabu, sind schon zerstört, 90 Prozent des Grünlandes in Deutschland werden intensiv bewirtschaftet. Kein Wunder, dass der Bestand des Vogels gefährdet ist.

Nur ein Brutgebiet in Berlin

In Berlin gibt es nur ein Naturschutzgebiet, in dem Bekassinen in den vergangenen Jahren gesehen wurden: die Gosener Wiesen bei Erkner im Südosten der Stadt. Manchmal sieht man die Vögel in den Falkenberger Rieselfeldern, aus anderen Gebieten wie dem Tegeler Fließtal sind sie verschwunden.

Blumenerde: Lieber ohne Torf

Mit der Kür zum Vogel des Jahres wird die Bekassine zur Botschafterin für den Erhalt solcher Feuchtgebiete. Etwas tun kann übrigens jeder, indem er seine Blumen künftig einfach in torffreie Erde pflanzt (erkennbar am Gütesiegel – der Hinweis „torfreduziert“ oder „torfarm“ reicht nicht aus).

Pflanzen und Tiere des Jahres 

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