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Der Huflattich blüht

Der Huflattich ist eine der ersten Pflanzen, die Farbe in den Frühling bringen. Dabei muss man ganz schön hinsehen, um ihn überhaupt wahrzunehmen. Trotz seiner kräftigen Farbe macht er sich im Wald unsichtbar.

Huflattich kann sich unsichtbar machen

Wenn seine Blüten geschlossen sind (was sie tun, wenn es kalt oder regnerisch ist), sieht man nur die dicken Stängel mit kurzen roten Blättchen, die wie Schuppen aussehen. Jeder Stängel des etwa 20 Zentimeter hohen Korbblütlers trägt nur eine einzige Blüte, die auf den allerersten Blick ein bisschen Ähnlichkeit mit der des Löwenzahns hat.

Sonnenliebhaber und Pionier

Bevorzugter Standort des Frühlingsboten sind Äcker, Wegränder, Uferbereiche, Schutthalden und Bahndämme – Orte, die trocken sind und durchlässige Böden haben. Die Pflanze gehört zu den Pioniergewächsen und bildet an besonders günstigen Orten auch manchmal richtige Teppiche.

Wichtiger Nektar-Lieferant für Insekten

Für die ersten Insekten des Frühlings ist der zart nach Honig duftende Huflattich eine wichtige Nahrungsquelle.  Noch blüht nämlich nicht allzu viel. Vor allem Bienen, Schwebfliegen und Käfer besuchen die Blüten und kümmern sich nebenbei um die Bestäubung. Auch einige Schmetterlinge, darunter seltene Arten, ernähren sich vom Huflattich. Also bitte lieber nicht abpflücken, sondern einfach daran freuen.

Der Wind hilft bei der Verbreitung der Samen

Nach der Blütezeit, etwa Ende April, entsteht der Fruchtstand, der auch wieder Ähnlichkeit mit dem des Löwenzahns hat: Die Früchte hängen an weißflaumigen „Fallschirmen“, die den Wind zur Verbreitung nutzen.

Hufförmige Blätter gaben der Pflanze dem Namen

Wenn die Blüten verschwunden sind, bilden sich neben dem Fruchtstand auch die Blätter des Huflattichs. Sie sind herzförmig und an der Unterseite weiß behaart. Ein bisschen erinnern sie an klein geratene Rhabarberblätter . Vielleicht wird die Pflanze deshalb gelegentlich auch als „Wilder Rhabarber“ bezeichnet. Andererseits haben die Blätter auch Ähnlichkeit mit einem Huf – und dieser Tatsache verdankt der Huflattich seinen Namen.

Ein Gewächs gegen Husten

Und auch der botanische Name, Tussilago farfara, verrät einiges über die Pflanze. Das lateinische Wort „tussis“ bedeutet „Husten“, und tatsächlich wussten die Menschen schon vor Urzeiten, dass der Huflattich gegen Husten und Erkältungskrankheiten hilft.

Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen bis zu Schleimstoffen

Er enthält Schleimstoffe, ätherische Öle, Gerbstoffe, Saponine, Zink und Tannine und wirkt schleimlösend, entzündungshemmend, hilft gegen Bronchitis, Reizhusten und Erkältung. Eingesetzt werden Blüten und Blätter des Gewächses, das Heilpflanze des Jahres 1994 war. Weil Huflattich aber auch Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthält, die als krebserregend gelten, sollte man lieber auf Huflattich-haltige Erkältungsmittel aus der Apotheke zurückgreifen – hier werden nur Pflanzen ohne PA verwendet.

Huflattich und die Wanderer…

Und es gibt auch noch eine ganz andere Nutzung. Die vergleichsweise großen und weichen Blätter haben der Pflanze aus naheliegenden Gründen den Spitznamen „Wanderers Klopapier“ eingebracht. Es gibt also viele Gründe, den Huflattich zu schätzen….

Weitere Geschichten über Frühlingsboten:

Das Schneeglöckchen – Frühlingsbote mit Frostschutz

Der Winterling – Vorfrühlingsbote am Wegesrand

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