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Ausflug zum Wald-Klimapfad im Grunewald

Wussten Sie, dass Berlin einen Wald-Klimapfad hat? Der wurde im April 2017 eröffnet und ist eine spannende Freiluft-Ausstellung im Grunewald. Eigentlich war vom Ökowerk ein Ausflug mit einem Waldökologen dorthin geplant, doch Corona hat einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber man kann die Tour auf eigene Faust machen.

Klimapfad mit Informationsinseln

Der Wald-Klimapfad beginnt an der Haltestelle „Grunewaldturm“ der Traditionsbuslinie 118. Und wer am Eingang steht, dem wird klar, warum er den Ausflug auch allein machen kann: Es gibt spannende Informationsinseln, die über den Wald, das Moor und das Klima informieren. Die grünen Tafeln stehen an elf Stellen des vier Kilometer langen Rundwegs.

Holzstege und Aussichtsplattformen

„Waldwohnzimmer“ werden diese Informationsinseln genannt. Eines davon steht direkt am Eingang des Pfades, der sehr abwechslungsreich gestaltet ist. Es gibt Holzstege und Aussichtsplattformen und Blicke auf Wald, Landschaft, Wasser und Moore.

Informationen über Klimawandel und Wald

Ziel des Klimapfades, der offziell „Wald. Berlin. Klima“ heißt, ist es, über die Zusammenhänge zwischen Klimawandel, Wald und der Bedeutung für die Großestadt Berlin zu informieren. Spaziergänger erfahren viel über die Arbeit der Förster und über die Anpassung der Berliner Wälder an den Klimawandel. Denn die Stadt ist dabei, ihre Wälder umzugestalten: Die Kiefernbestände sollen zu Mischwäldern umgestaltet werden.

Berliner Wälder sind FSC-zertifiziert

Seit 2002 sind die Berliner Wälder nach FSC (Forest Stewardship Council) und Naturland zertifiziert. Schon seit Anfang der 1990er Jahre werden die Flächen zudem naturgemäß bewirtschaftet. Vor allem geht es um natürliche Verjüngung durch Selbstaussaat von Laubbäumen, die behutsam unterstützt wird. Nur wo es nicht genug Mutterbäume gibt, werden junge Bäume gepflanzt.

Waldumbau und Wasserhaushalt

Der Waldumbau verbessert den Wasserhaushalt der Stadt. Denn unter Laubbäumen erreicht außerhalb der Vegetationszeit mehr Niederschlag den Waldboden. Die Entwicklung wird lange dauern – etwa 50 Jahre sind eingeplant, um die Hälfte der Berliner Waldflächen (etwa 15.000 Hektar) „umgebaut“ sind, pro Jahr etwa 300 Hektar. Zum Vergleich: Das Tempelhofer Feld misst 386 Hektar.

Klimapfad informiert auch über die Bedeutung der Moore

Auch die Bedeutung der Moore wird in der Ausstellung auf dem Wald-Klimapfad erklärt. Denn wie Wälder auch sind sie bedeutende CO2-Senker. Auf der Strecke erfährt man, wie das funktioniert. Auf den Tafeln finden sich QR-Codes und es gibt eine Ausstellungs-App, über die man Expertenwissen abfragen kann. Und so bekommt man auch noch Informationen über Biodiversität, die nachhaltige Nutzung von Holz und die Trinkwassergewinnung. Aber auch wer nur einen Blick auf die Tafeln wirft, der wird den Ausflug genießen, denn der Weg ist sehr abwechslungsreich gestaltet. Von einigen Stegen aus hat man schöne Blicke auf Gewässer wie den Himmelsteich, es gibt Soundinstallationen (zum Beispiel „Waldgeflüster“) und auch ein paar blaue Bäume…

Übrigens: Auch wenn das Ökowerk aufgrund von Corona im Moment leider geschlossen ist, lohnt es sich, immer mal auf die Internetseite zu gucken, denn es gibt viele Ausflugsvorschläge und Informationen von der Wildbienenwerkstatt bis zum Kräuter-Snack.

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