Der Hohle Lerchensporn gehört zu den häufigeren Frühlingsboten. Er wächst sogar in Berlin neben vielen Straßen, und trotzdem fällt er den meisten Menschen gar nicht auf. Was sehr erstaunlich ist, denn die Pflanze ist spektakulär. Gerade steht sie in voller Blüte – Grund genug, sie mal vorzustellen.
Lerchensporn im Frühlingswald
Der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) gehört zur Familie der Mohngewächse und zur Ordnung der Hahnenfußartigen. Er wächst vor allem in Wäldern mit nährstoffreichem Lehmboden, meist sieht man sie in Buchen- und Laubwäldern. Oder eben an Berliner Straßenrändern 🙂
Woher die Pflanze ihren Namen hat
Die Pflanze wird etwa 25 Zentimeter hoch und hat gefiederte Blätter. Das Auffälligste sind die Blüten, die zwischen Mitte März und Anfang April erscheinen. Sie sind weiß, lila oder zartrosa und tragen einen auffällig langen Sporn. Dessen Ähnlichkeit mit den Zehen der Haubenlerche bescherte der Pflanze ihren Namen.
Eine Knolle unter der Erde
Und wenn wir schon mal dabei sind: Der Namensteil „hohl“ erklärt sich durch die unter der Erde liegende, innen hohle Knolle, die als Speicherorgan dient.
Beliebte Nektarquelle
Die spektakulären Blüten des Frühlingsboten sind bis zu drei Zentimeter lang und enthalten sehr viel Nektar, was sie bei Insekten mit langem Rüssel sehr beliebt macht (andere, vor allem Hummeln, haben den Trick entdeckt, den Sporn anzubeißen und den Nektar zu klauen, ohne die Pflanze zu bestäuben). Mit dem Nektar nehmen sie den Pollen mit.
Im Sommer ist die Pflanze verschwunden
Nach der Bestäubung, etwa im Mai, sind die Samen reif. Und wenig später ist der Lerchensporn vollkommen verschwunden: Seine oberirdischen Teile verwelken spätestens dann, wenn sich das Laubdach des Waldes geschlossen hat.
Bitte nicht pflücken
Auch wenn der Hohle Lerchensporn ziemlich häufig ist: Pflücken sollte man ihn nicht. Das hat mehrere Gründe. Erstens ist er eine wichtige Nährstoffquelle für die ersten Insekten des Jahres, außerdem ernährt sich die Raupe des extrem seltenen Schwarzen Apollofalters von den Blättern des Lerchensporns. Und drittens ist die Pflanze ziemlich giftig. Sie enthält Alkaloide, die Erbrechen, Durchfälle, Krämpfe und Lähmungen auslösen können, wenn man das Gewächs isst.
Der Lerchensporn und seine Spitznamen
Angucken aber sollte man den Lerchensporn ganz unbedingt, denn er ist eine echte Schönheit. Eine, die auch als Frauenschühchen, Donnerwurz, Zottelhose oder Rösli bekannt ist.